Was bewirken EU-Programme zum Regenwaldschutz?

"Allein im Gebiet „La Pampa“ unweit der Provinzhauptstadt Puerto Maldonado (Peru - Die Red.) sind es mehr als 150 000 Hektar. Wo früher der artenreichste Regenwald der Erde stand, finden sich jetzt toxisch verseuchte apokalyptische Mondlandschaften. ... Das verändert das Klima in der Region und führt zu einem Kipppunkt in Amazonien, bei dem es zu einer selbstständigen weiteren Entwaldung kommen kann, weil nicht mehr ausreichend Verdunstungsniederschlag für die Bäume bereitsteht. Eine fatale Entwicklung für den Regenwald als globaler Schatz der Menschheit."

Da derzeit der Goldpreis steigt, prognostiziert er eine wachsende Goldgräberstimmung und damit noch größere Umweltzerstörung im Amazonasgebiet. Das Gold wird immer noch mit Quecksilber ausgewaschen, das ich in den Fischen anreichert. Viele junge Frauen hätten einen solch hohen Quecksilbergehalt im Körper, dass sie eigentlich ihr Leben lang keinen Fisch mehr essen dürften – das ist bei den Menschen am Fluss hauptsächliches Nahrungsmittel.

Die FR wendet ein: "Aber es gibt mittlerweile doch eine EU-Konfliktmineralien-Verordnung, die auch Gold betrifft, sowie das deutsche Lieferkettengesetz und demnächst auch eine EU-Richtlinie zur Sorgfaltspflicht von Unternehmen."

Schenck: "Es passiert dennoch viel zu wenig und es geht viel zu langsam. Von der Konfliktmineralien-Verordnung sind zum Beispiel Peru und Guayana gar nicht erfasst. Von dort kann Gold also ohne jeglichen Nachweis importiert werden. Und unter dem deutschen Lieferkettengesetz stehen nur die größeren Unternehmen mit mindestens 1000 Beschäftigten. Generell wird am Anfang der Lieferkette viel zu wenig von unabhängigen Stellen kontrolliert. Das Geschäft ist meistens völlig intransparent. Fragen Sie mal in Frankfurt bei einer Bank nach einem Edelmetall-Investment, das frei von Flussgold ist. … Keiner kann ihnen etwas über die Herkunft des angebotenen Goldes sagen."