Truckenthal

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40 Jahre Pfingstjugendtreffen – ein Grund mehr für ausgelassenes Feiern

Bis tief in die Nacht feierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Pfingstjugendtreffens gestern den Abschluss des ersten Tages.

Von RF-Redaktion
40 Jahre Pfingstjugendtreffen – ein Grund mehr für ausgelassenes Feiern
Ausgelassene Stimmung auf der Tanzfläche bis tief in die Nacht (Foto: RF)

Es ging los mit dem Auftritt von Heinz Ratz und dem Duo „Strom und Wasser“. Der Schriftsteller, Liedermacher und Schirmherr des Pfingstjugendtreffens war auch dieses Jahr wieder gerne dabei. Wie immer verstand er es, die Kritik am Kapitalismus in seinen Songs eindringlich und lyrisch zu verpacken. In einer Überleitung fragte er: „Warum kriegen wir es hin, Garnelen nach China zum Schälen zu schicken und wieder zurück, so dass sie am nächsten Tag hier auf den Tisch kommen? Und warum bekommen wir es nicht hin, dass Lebensmittel, bevor sie verderben, in der gleichen Zeit dorthin kommen, wo sie gebraucht würden – und stattdessen landen sie auf dem Müll? Es ist eine kleine Minderheit von Raubrittern, die das verhindert.“

Helga Janzik - Vorkämpferin auch für die Pfingstjugendtreffen

Nach „Strom und Wasser“ kam Stefan Engel, ebenfalls Schirmherr und Ideengeber der Internationalen Pfingstjugendtreffen, kurz auf die Bühne. Er fragte: „Wisst ihr eigentlich, dass das Pfingstjugendtreffen jetzt 40 Jahre alt ist? Und wisst ihr, wer die Grundidee dafür entwickelt hat? Das war die frühere Leiterin der MLPD-Ortsgruppe Gelsenkirchen, Helga Janzik. Sie war auch Führerin des ersten Putzfrauenstreiks in Deutschland auf dem Stahlwerk „Schalker Verein“. … Sie sagte: ‚Wenn wir die Partei aufbauen wollen, müssen wir vor allem die Jugend gewinnen.“ Dazu ergriff sie Initiative für ein internationales Jugendfest. Kinder, Jugendliche und Eltern aus dem Wohngebiet – alle haben mitgemacht und dazu beigetragen. Das hat uns auf die Idee der Internationalen Pfingstjugendtreffen gebracht. So etwas gab ja schon mal. Die ersten Pfingstjugendtreffen entstanden im Kampf gegen den Ersten Weltkrieg und die Militarisierung der Jugend. Seit wir damit 1986 wieder begonnen haben, werden sie bekämpft – mit Platzverboten, Auflagen und Schikanen. Das haben wir uns nie gefallen lassen. Sich nicht unterkriegen zu lassen, das gehört zum Geist der Pfingstjugendtreffen dazu.“

Teamgeist "Geheimnis des Erfolgs"

Es folgte die Siegerehrung für die Fußballturniere der Erwachsenen, Jugendlichen und Kinder sowie für das Volleyballturnier. Die ersten Plätze bei den Fußballturnieren belegten die Mannschaften „Ulmer Sportspatzen“, „Inter Düsseldorf 2“ und die „Neckarkämpfer“ aus Stuttgart. Beim Volleyballturnier war es die Mannschaft „Haus der Solidarität“ aus Truckenthal. Sie waren jeweils stolz auf ihre internationale Zusammensetzung, auf die Beteiligung von Jungs und Mädchen sowie den Teamgeist als „Geheimnis des Erfolgs“.

 

Beim Finale des Songcontest würdigte die Sprecherin das hohe Niveau der Künstler, die es immer besser verstehen, politische und rebellische Inhalte mit tollen Klängen zu verbinden. Sie bedankte sich für die Unterstützung durch die Technik und de hochkarätig besetzte Jury. Nach der Abstimmung durch das Publikum stand der diesjährige Sieger fest. Die Mädchenband „Nature Girls“ mit ihrem Umweltrap samt Tanzeinlage.

Tolle Bands - bombige Stimmung auf der Tanzfläche

Es ging weiter mit tollen Bands. Zuerst das Rock-Duo „LAD Pete“ aus Erfurt, dann „Albino und Master Al“ aus Hamburg zusammen mit Rapperin Amelie. Ihr antifaschistischer, antirassistischer Hiphop brachte die Stimmung zum Kochen. Der Platz vor der Bühne war randvoll und alle tanzten und sangen mit. Die Punkrock-Band „Anastasis“ aus Duisburg thematisierte in ihren Songs unter anderem den Protest gegen die AfD und Kriegstreiberei, aber auch die Solidarität mit dem palästinensischen Befreiungskampf. „Los Pueblos“ mit „Glatte Locke“ als Frontfrau und Janis von „Kommando Umsturz“ brachten die Stimmung auf der Tanzfläche weiter zum Kochen. Ab 0.30 Uhr ging es dann weiter mit der REBELL-Party, die noch bis 4 Uhr dauerte.