Espenhain
Solidaritätserklärung der MLPD an die Streikenden von SRW metalfloat
Die MLPD Elbe-Saale hat eine Solidaritätserklärung an die streikenden und inzwischen ausgesperrten Metallerinnen und Metaller von SRW metalfloat in Sachsen geschickt, die "Rote Fahne News" hier dokumentiert.
Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,
Wir erklären euch erneut unsere volle Solidarität im Kampf um einen Tarifvertrag und gegen die eskalierende Aussperrung durch SRW metalfloat / Scholz Recycling GmbH.
Seit mehr als 180 Tagen steht ihr im Streik für eure berechtigten Forderungen von 8 Prozent mehr Lohn, je 1500 € an Urlaubs- und Weihnachtsgeld und für die 38-Stunden-Woche. Ihr seid Vorbild für ein neues Selbstbewusstsein in der Arbeiterschaft geworden!
Ein Tarifvertrag wird euch verweigert. Das Kapital will die arbeitende Bevölkerung in die Rolle von Bittstellern drängen. Leiharbeit, befristete Verträge und prekäre Arbeitsbedingungen breiten sich aus. Dass dafür chinesisches Kapital sogar eine Vorreiterrolle spielt, ist empörend.
Die Werte, die ihr erarbeitet, wandern über die Cayman Islands auf die Konten chinesischer Milliardäre. China ist schon lange kein sozialistisches Land mehr. Nach dem Tod von Mao Zedong 1976 rissen wie in den Ostblockländern bürokratische Kapitalisten die Macht an sich und zerstörten den Sozialismus. So wurde 1982 auch das Streikrecht und weitere demokratische Rechte der Bevölkerung abgeschafft. 60-70 Prozent der Wirtschaftsleistung entfallen heute auf den privaten Sektor. Die roten Fahnen wehen nur noch zum Schein. Euer CEO Youngmin Qin handelt ganz in diesem Sinne.
Lasst euch nicht entmutigen. Auch wenn Ihr gegen den großen Konzern Chiho Environmental angetreten seid, und die Situation sicher nicht einfach für euch ist. „Kämpfen und siegen“, das gilt nicht nur im Fußball. Der Solidarität der Bevölkerung könnt ihr euch sicher sein. Es ist sehr gut, dass die IG Metall euch aktiv unterstützt.
Wir werden euren Streik weiter bekannt machen und für die Solidarität eintreten. Lasst uns wissen, wenn wir Euch konkret helfen und/oder besuchen können. Sind bereits Demonstrationen gegen die verschärfende Aussperrung geplant?
Mit herzlichen und solidarischen Grüßen
Jörg Weidemann
(Landesvorsitzender)