1. Mai

1. Mai

Kolumbien: Massendemonstrationen in 60 Städten

In mindestens 60 Städten Kolumbiens demonstrierten große Massen an diesem 1. Mai; Hunderttausende, berichtet die Zeitung "El País".

Von dm
Kolumbien: Massendemonstrationen in 60 Städten
Massendemonstration in Bogota

Die Demonstranten folgten auch dem Aufruf des ersten linken Präsidenten in Kolumbien, Gustavo Petro, zur Unterstützung der Regierung und ihres Reformprogramms auf die Straße zu gehen. Er griff die früheren Regierungsparteien und speziell die Anhänger des faschistischen Ex-Präsidenten Alvaro Uríbe an, eine Art "stillen Staatsstreich" zu betreiben. Darauf reagierte Uribe mit dem Vorwurf, Petro würde "zum Klassenhass anstacheln" - dafür sorgt die herrschende Klasse schon selbst. So werden selbst Reformen z.B. des Gesundheitswesens systematisch boykottiert.

 

Petro: Diese Leute trauern den Zeiten der Sklaverei nach. Das neue Arbeitsrecht soll die Arbeitszeit von 48 Stunden in der Woche bis 2026 auf 42 Stunden verkürzen. Es soll vor allem auch den arbeitenden Frauen mehr Rechte geben. Unter den Demonstranten in Bogotá war ein Block der Automobilarbeiter von GM Colmotores. "Nein zum Massaker" stand auf einem Banner. Denn vor wenigen Tagen hat GM verkündet, die Fabrik zu schließen - das bedeutet 500 bis 800 Arbeitsplätze werden vernichtet. Die Gewerkschaft setzt noch Hoffnungen in eine Regierungs-Inspektion, die die Rechtmäßigkeit der Schließung prüfen muss. Notwendig ist der Kampf um jeden Arbeitsplatz und er muss länderübergreifend koordiniert werden. So soll auch das GM-Werk in Ecuador geschlossen werden.

 

Bei den 1.-Mai-Demonstrationen wurden auch palästinensische Fahnen mitgetragen. Und großer Applaus galt der Erklärung von Präsident Gustavo Petro, die diplomatischen Beziehungen zu Israel ab dem 2. Mai abzubrechen.

1. Mai in Mexiko City

Zehntausende versammelten sich zum 1. Mai in Mexiko City. Einige Hauptforderungen waren Reduzierung der Arbeitszeit auf 40 Stunden/Woche. Von der Regierung verlangten sie Herabsetzung der Preise für Treibstoffe und die Respektierung des Streikrechts.

 

Hier ein Video der Zeitung El Sol