Palästina/Israel

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Gaza wird ausgehungert!

Seit Monaten entwickelt sich im Gazastreifen eine Hungerkatastrophe. Alles deutet darauf hin, dass die faschistoide Netanjahu-Regierung den Hunger bewusst als Kriegswaffe einsetzt. Mit dem Angriff auf die Stadt Rafah verschärft sich die katastrophale Lage der Bevölkerung im ganzen Gazastreifen dramatisch.

Von hi

Am 5. Mai schloss Israel den Grenzübergang Kerem Shalom, am 7. Mai den Grenzübergang Rafah. Damit ist Gaza von Hilfslieferungen über Ägypten abgeriegelt. UN-Generalsekretär Guterres hat den Sicherheitsrat aufgerufen, eine humanitäre Katastrophe zu verhindern. Ein außergewöhnlicher Schritt. Daraufhin bezeichnete ihn die israelische Führung als „Gefahr für den Weltfrieden“. Diese Ungeheurlichkeit aus dem Munde derer, die mit ihrer Eskalationspolitik nicht nur einen Flächenbrand in der Region provozieren, sondern die Weltkriegsgefahr verschärfen.

 

Der Vernichtsungsfeldzug durch Aushungern ist Bestandteil der barbarischen zionistischen Kriegführung. Wenn nichts passiert, verhungern in absehbarer Zeit Hunderttausende. Israel verbreitet Bilder und Videos, auf denen sich Palästinenser scheinbar ganz normal Tomaten und Gurken kaufen. Für verzögerte Hilfslieferungen trage die UN die Verantwortung, und die Hamas würde die Lieferungen stehlen. Die Zahlen über Verwundete, Getötete und die humanitäre Lage, die vom Gesundheitsbereich gemeldet werden, seien Falschmeldungen. Der Bereich sei im Griff der Hamas.

 

Selbst der Außenbeauftragte der EU, Josep Borrell, wirft Israel vor, gegen die Genfer Konvention zu verstoßen, die das Aushungern von Zivilisten verbietet. „Aushungern wird als Kriegswaffe benutzt, Israel provoziert eine Hungersnot.“ Sagte er am 18. März. Es gibt zwar im Norden noch Stände mit Lebensmitteln, aber zu Wucherpreisen, die sich die Masse der Menschen nicht leisten kann. Eine Packung Babynahrung kostete vor dem Krieg umgerechnet 2 Euro, Mitte April 25 Euro. 1 Kilo Karotten 20 Euro, ein Ei 5 Euro.

 

ZEIT-Journalisten haben ein Kommunikationsnetz direkt mit Menschen im Gaza aufgebaut. Sie wollten Originalaussagen hören und darüber schreiben, wo niemand behaupten kann, sie seien von der faschistischen Hamas erfunden. Die Leute bestätigen die alarmierende Situation im Gesundheits- und Ernährungsbereich. Ein Arzt der Klinikleitung des Kamal-Adwan-Krankenhauses sagt, dass sie bis zum 19. April 26 Kinder in Behandlung hatten, die an Dehydrierung und Mangelerscheinungen starben.

 

Zur gleichen Zeit wurden von der israelischen Armee ca. 200 Menschen ermordet, die für internationale Hilfsorganisationen arbeiteten. Ohne die Arbeit solcher Menschen wäre die Versorgung schon völlig zusammengebrochen. Zur Behauptung, Israel habe mit verhinderten Hilfslieferungen nichts zu tun: Es gibt Spekulanten, die die Not der Menschen skrupellos ausnützen, und die Hamas ist alles andere als ein Unschuldslamm. Das ändert nichts an der Verantwortung Israels. Zahlreiche nicht-palästinensische Mediziner und Helfer bestätigen die dramatische Lage. Das Kinderhilfswerk Unicef schreibt, dass immer wieder Hilfslieferungen ohne Begründung nicht durch gelassen werden.

 

Nicht durchgelassen werden z.B. kleine Scheren zum Durchtrennen der Nabelschnüre, tragbare Toiletten und Wasserfilter. Es fehlt an Fahrern. Deren Zulassung ist ebenfalls von Israels Gnade abhängig. Anfang April beschoss die Armee einen Hilfskonvoi einer US-Hilfsorganisation. Sieben Mitarbeiter wurden dabei ermordet. Die IPC (Integrated Food Security Phase Classification) hat festgestellt,  dass im Mai in Teilen des Norden von Gaza schon die 5. und schlimmste Stufe einer Hungersnot erreicht ist.

 

Laut IPC leiden 880 000 an akutem Nahrungsmittel-Notstand. 680 000 Menschen an katastrophalem Hunger, mehr als die Hälfte der Bevölkerung von 2,2 Millionen hungert. Nur 100 000 seien nicht auf humanitäre Hilfe angewiesen. Die Beweise für Israels  Kriegsverbrechen, für den Genozid gegen die Palästinenser sind eindeutig.

 

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