1. Mai

1. Mai

Mülheim: DGB wollte Partei des echten Sozialismus ausgrenzen

Die 1. Mai-Demonstration in Mülheim muss wieder leben! Damit sprachen wir Besucher des Familienfestes des DGB am Ringlokschuppen an. Viele waren dafür, die jahrzehntelange Tradition wieder aufleben zu lassen. Eine Kollegin des Alevitischen Vereins unterstützte das Anliegen sofort mit ihrer Unterschrift, auch ihre Tochter im ersten Lehrjahr bei Thyssen-Krupp war ebenfalls dafür, damit ist sie von klein auf aufgewachsen.

Korrespondenz

Vorort hatten wir unseren ansprechenden Infostand aufgebaut, dieses Jahr auch mal wieder mit Kaffee und Zitronenmuffins. Wir trafen viele alte Gesichter, aber auch eine ganze Reihe junger Leute, die sich nach dem Sozialismus erkundigten, wie man eine solche Utopie verwirklichen könnte. Einem jungen Kollegen war die Trennung zwischen Kirche und Staat wichtig und wie sich die MLPD dafür einsetzt. Viele Gespräche machten die MLPD auch einer Reihe Menschen bekannt, die sie bisher nicht kannten.

 

Zuvor gab es eine Auseinandersetzung mit den Verantwortlichen des DGB, die mit Hilfe der Polizei die MLPD als Partei des echten Sozialismus aus der Parkanlage entfernen lassen wollte. Selbst die Polizei hatte nichts gegen uns am 1. Mai, sah sich aber gezwungen, die Personalien aufzunehmen. Wir müssen also mit einer Anzeige rechnen. Von kämpferischem 1. Mai war bei der DGB-Veranstaltung nichts mehr zu spüren, auch wenn es viele Gründe von den Kollegen aus den Betrieben gegeben hätte.

 

So wurden dieses Mal sogar die Reden durch eine Talkrunde ersetzt, wo die FDP-Kandidatin für die Europawahlen, eine 21jährige Jura-Studentin, den Vogel abschoss, indem sie bestätigte, nach der jüngsten Streikwelle bei Bussen, Bahnen und Zügen das Streikrecht dahingehend zu verändern, dass es keine „Überraschungsstreiks“ mehr geben dürfe. Was hat eine solche Frau, noch nicht mal Gewerkschaftsmitglied, auf einer Gewerkschaftsveranstaltung des DGB am 1. Mai zu suchen?

 

Dagegen war es am Abend bei der gut besuchten MLPD-Veranstaltung sehr erfrischend, der Ansprache von Dirk Willing zuzuhören, dem es prima gelang, die Politik der Ampelregierung aufs Korn zu nehmen, aber auch vor der faschistischen AfD zu warnen, bei der die Lage für die kleinen Leute noch schlimmer werden würde.

 

Mit dem Lied „Grandola Morena“ beendeten wir den offiziellen Teil der Veranstaltung und gedachten damit der Befreiung von der faschistischen Salazar Diktatur in Portugal am 25. April vor 50 Jahren. Der eine oder andere Besucher der 1. Mai-Veranstaltung erinnerte sich damit noch an die sogenannte Nelkenrevolution, die er in seiner Jugendzeit miterlebte.

 

Setzen wir uns im kämpferischen Sinne ein für eine Zukunft des echten Sozialismus, für eine Gesellschaft ohne Ausbeutung und Unterdrückung, wo wir in Einklang mit der Natur leben können.