1. Mai

1. Mai

Duisburg: Der Kampf um die Richtungsentscheidung vertieft sich

Inzwischen traditionell eröffnete das Internationalistische Bündnis mit der Auftaktkundge­bung vor Beginn der DGB-Demonstration den 1. Mai als Kampftag der internationalen Ar­beiterklasse in Duisburg. Der Sprecher der ATIK berichtete vom Kampf der türkischen Ar­beiter, heute ihren 1. Mai auf dem Taksim-Platz in Istanbul feiern zu können.

Korrespondenz
Duisburg: Der Kampf um die Richtungsentscheidung vertieft sich
(rf-foto)

Die überparteiliche Berg­arbeiterbewegung Kumpel für AUF zeigte auf, welche Kraft der Zusammen­schluss der internationalen Bergarbeiter mit den Stahlarbeitern weltweit zu entfalten in der Lage ist, um sowohl die Arbeitsbedingungen zu verbessern wie auch den Einklang der in­dustriellen Produktion mit dem Schutz der Natur zu verwirklichen. Einige Rednerinnen und Redner betonten, dass einzelne umweltpolitische Forderungen auf Kosten der Monopolprofite noch im Kapitalismus durchzusetzen sind, für die Rettung der Menschheit aber der echte Sozialismus erkämpft und aufgebuat werden muss. Demo-Teilnehmer kauften das aktuelle Rote-Fahne-Magazin, um gute Argumente für den Sozialismus kennen zu lernen.

 

Auch der Spendenaufruf „Gaza soll leben“ wurde von zahlreichen Teilnehmern freundlich befolgt und Spendendose füllte sich zügig. Die DGB-Redner brachten die Formulierungen der Klassenzusammenarbeit, z.B. "Keine betriebsbedingten Kündigungen". Das akzeptiert die Arbeitsplatzvernichtung. Sie griffen aber auch Losungen der kämpferischen und klassenkämpferischen Kräfte auf in Form von „Kampf um jeden Arbeitsplatz in jeder Branche“ oder „Umweltschutz und Industriearbeit gehören zusammen“.

 

Leider kamen nach der großen Stahlarbeiterdemo am 30. April in Duisburg zum 1. Mai nicht viele Stahlkollegen. Andere zeigten ein deutlich gewachsenes Klassenbewusstsein. Kollegen der IG Bau traten sowohl auf der Demonstration wie auch auf der Kundgebung geschlossen, selbstbewusst und lautstark auf. Kollegen der Firma IHG, die an den Hochöfen von tkse vor allem die schwere Drecksarbeit meist zudem unter sehr erschwerten Arbeitsbedingungen leisten müssen, traten erstmals als einheitlicher Block auf. Bisher verteilten sich die fast ausschließlich migrantischen Kollegen auf die verschiedenen Migrantenorganisationen.

 

Eine gewerkschaftsübergreifende Gruppe „Gewerkschaften gegen Aufrüstung“ traten unmissverständlich gegen Kriegstreiberei auf, auch mit einem eigenen Stand auf dem Kundgebungsplatz. Die Demonstration war deutlich von Jugendlichen geprägt, zum Teil im Rahmen der Gewerkschaftsjugend, vor allem aber in etliche Blöcken von Initiativen und Organisationen mit einem revolutionären Selbstverständnis.

 

Die Vorbereitungsgruppe für einen Solidaritätskreis zur Unterstützung der Kämpfe der Stahlarbeiter traf auf gute Resonanz. Es meldeten 30 bis 40 Leute Interesse an einer Mitarbeit zum geplanten „1. Solibrunch“ am 12. Mai an.

 

ANF veröffentlicht Video vom 1. Mai in Duisburg