Neuer Umwelt-Gesamtband breit vertrieben
Berlin: DGB-Ordner und Polizei gingen gegen Palästina-Solidarität vor
Die DGB-Demo am 1. Mai in Berlin hatte 13.000 bis 14.000 Teilnehmende und der Block des Internationalistischen Bündnisses war mittendrin. Wir sind mit unserem bunten Auftreten mit Transparenten und vor allem unserem offenen Mikro mit Musik und Redebeiträgen gut aufgefallen.
Die Berliner Polizei hat nach dem Großeinsatz zum 1. Mai von einem friedlichen Verlauf berichtet. Alles friedlich? Denkste! Während des Zuges wurde von vielen Leuten im „Klassenkämpferischen Block“ die Solidarität mit dem palästinensischen Befreiungskampf in Gaza skandiert. Was war die Reaktion? Ordner des DGB spielten der Polizei in die Hände, bildeten eine Reihe, versuchten diesen Block zu stoppen und gingen dann zu einem rigorosen Abtrennen dieses Blocks von der Gesamtdemo über.
Eine knallharte Provokation! Was wird verboten? Es war völlig berechtigt, den Genozid an der palästinensischen Bevölkerung anzuprangern! Wir sind solidarisch mit den Festgenommenen und haben das an unserem Mikro weiter vorne deutlich erklärt.
Sicher stand die Lohnfrage bei den Streiks in der Tarifrunde im Fokus, aber die „Sicherheit“ steht eben nicht im Mittelpunkt der Kämpfe. Vielmehr gehts um den Kampf um jeden Arbeits- und Ausbildungsplatz und um Umweltschutz auf Kosten der Profite. Für die 30-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich (contra der SPD-Forderung nach einer 32-Stunden-Woche ohne vollen Lohnausgleich), die Rettung der Menschheit vor dem Untergang in der globalen Umweltkatastrophe und für ein allseitiges und vollständiges gesetzliches Streikrecht sowie „für den echten Sozialismus"!
Auf dieser Linie gab es dann viele tiefgehende Debatten, hauptsächlich zu dem Ergänzungsband „Die globale Umweltkatastrophe hat begonnen!“. Wir diskutierten mit Arbeitern von BMW, die die Frage stellten: „OK, das hört sich sehr gut an, was ihr schreibt. Aber woher soll ich im 3-Schicht-Betrieb die Zeit nehmen, mich zu engagieren? Und das bei drei Kindern? Ich bin Vertrauensmann und wie sollen wir Arbeiter so eine Arbeitereinheit im Konzern entwickeln?“ Er nahm dann gerne den Flyer, winkte aber ab.
Dann ein langes Gespräch mit einer Ver.di-Kollegin. Sie hörte sich alles an, war auch angetan vom Buch, dann kam aber ihr Hauptargument: Das ist ein wirklich wissenschaftliches Werk, aber erschlägt das nicht die Kollegen? Sollte man das den Leuten nicht in kleinen Häppchen über ein paar Jahre hinweg anbieten? Mein Gegenargument: „Dieser Kampf ist auch mit der Zeitfrage verbunden. Jetzt brauchen wir die mutige Debatte“. Dann sprachen wir über die Umweltstrategiekonferenz vor ein paar Tagen in Potsdam. Sie will sich alles auf der Homepage ansehen.
Dann Tochter und Sohn, die gleich das Handy nahmen und das Buch fotografierten und auch meine Telefonnummer mitnahmen. Sie probieren, das Buch in der Bibliothek zu kriegen. Weitere Gespräche folgten mit zwei Ver.di-Kollegen, einem kurdischen Kollegen und drei Juso-Kids, die sich das Buch im Internet anschauen wollen. Der junge Ver.di-Kollege kaufte nach kurzer Inhaltsangabe das Buch mit Spende. Vier bis fünf Leute fotografierten die Titelseite.
Insgesamt wurden während der DGB-Kundgebung und -Demo 8 Bücher verkauft, neun Rote-Fahnen-Magazine, eine Reihe Broschüren zu den neuimperialistischen Ländern, zur Palästinafrage, Parteiprogramme und einige Bücher. Und wir luden zum 9. Mai nach Treptow zum Ehrenmal ein.