Berching

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Unbefristeter Streik in der Oberpfalz

In Berching bei der Firma Schabmüller werden normalerweise Elektroantriebe hergestellt. Nicht mehr jedoch seit 5 Uhr morgens letzten Dienstag.

Landesleitung Bayern der MLPD

Da sind die Kollegen in einen unbefristeten Streik getreten, nachdem über 97 % der ca. 450 Arbeiterinnen und Arbeiter, vorwiegend Industriearbeiter, für den sogenannten Erzwingungsstreik gestimmt hatten. Dem vorausgegangen ist, dass die Firma schon vor Jahren den Tarifvertrag gekündigt hatte, natürlich mit dem Ziel, deutlich unter Tarif zu zahlen. Das wollen sich die Kollegen jetzt aber nicht mehr gefallen lassen und haben nach Verhandlungen einen Warnstreik durchgeführt, worauf die Geschäftsleitung nicht reagiert hatte.

 

In Bayern wurde 2020 zum letzten Mal unbefristet gestreikt. Letztes Jahr gab es einen unbefristeten Streik bei der Post. Viel öfter sollten die Arbeiter dieses Mittel einsetzen und auch in Erwägung ziehen, den gewerkschaftlichen Rahmen zu sprengen. Die IG Metall Regensburg führt den Kampf an und ist kämpferisch auf der Seite der Arbeiter. Das soll auch allen anderen Kollegen und Gewerkschaftern ein Beispiel sein, gerade jetzt, wo die Industrieproduktion zurückgeht und immer mehr Betriebe Entlassungen und Einschnitte ankündigen.

 

Warum aber bedauert die IG-Metall-Führung, „diesen Schritt gehen zu müssen“. Gerade diese Erfahrungen sind es doch, die die Arbeiterklasse braucht, um wirklich etwas ändern zu können, z.B. am kastrierten Streikrecht, für Lohnnachschlag oder gar gegen Waffenlieferungen oder für die Durchsetzung erneuerbarer Energien zur Rettung der Umwelt?