Pressemitteilung der Roten Hilfe

Pressemitteilung der Roten Hilfe

Mumia Abu-Jamal wird 70 Jahre alt - Rote Hilfe e.V. fordert Freiheit und Gerechtigkeit

Am Mittwoch, dem 24. April, wird Mumia Abu-Jamal 70 Jahre alt. Über 42 Jahre seines Lebens hat der Journalist, Autor und politische Aktivist hinter Gittern verbracht. Seit Jahrzehnten wird Mumia Abu-Jamal das Recht auf einen fairen Prozess verwehrt; immer wieder werden ihm und seinen Unterstützerinnen und Unterstützern Steine in den Weg gelegt: Erst im März 2023 wurde wieder einmal unter hanebüchenen Begründungen ein Antrag auf erneute Beweisaufnahme abgelehnt.

Die zuständige Richterin sah es als unerheblich an, dass zwei Hauptbelastungszeuginnen bzw. Hauptbelastungszeugen die Tat gar nicht gesehen hatten und finanzielle Anreize oder Straferleichterung für ihre Aussagen erhielten.


Der politische Wille, Mumia Abu-Jamal ein faires Verfahren und damit die Freiheit zu verwehren, ist nicht zu übersehen. Politisch motivierte Menschenverachtung und Grausamkeit durchziehen auch das Leben im Gefängnis: So wird ihm beispielsweise eine angemessene medizinische Behandlung verweigert. Erst internationaler Druck sorgte in den letzten Wochen dafür, dass Mumia zumindest ein Minimum an notwendiger Behandlung erhielt. Die Linie seitens der Repressionsbehörden scheint klar zu sein: Mumia wird nicht direkt hingerichtet – er stirbt auf Raten hinter Gittern.


Mumia Abu-Jamal kämpft seit Jahrzehnten gegen Ausbeutung, Unterdrückung, Rassismus und das Knastsystem. Er ist unbeugsam geblieben und eine laute und kämpferische Stimme gegen ein System der weißen Vorherrschaft und des Kapitalismus. Noch immer wird Mumia Abu-Jamal gehört und in seinen Kämpfen unterstützt, auch durch die Rote Hilfe e.V.: „Mumia Abu-Jamal ist seit Jahrzehnten ein politischer Gefangener im rassistischen gefängnisindustriellen Komplex der Vereinigten Staaten. Wir werden nicht müde, seine Freiheit zu fordern, und unterstützen seinen Kampf um Gerechtigkeit. Die Rote Hilfe e. V. ruft zur Solidarität mit Mumia Abu-Jamal und seinem Kampf auf,“ betonte Anja Sommerfeld vom Bundesvorstand.