Chemnitz
Unvergessen - zum 138. Geburtstag Ernst Thälmanns
Nasskaltes, unfreundliches Wetter und trotzdem kamen am 16. April über 25 Chemnitzerinnen und Chemnitzer sowie Sympathisanten, um in Dankbarkeit des streitbaren Antifaschisten und ehemaligen Vorsitzenden der Kommunistischen Partei Deutschlands, Ernst Thälmann, zu gedenken.
Die Faschisten verhafteten ihn 1933, sperrten ihn unter anderem in Bautzen ein und ermordeten ihn 1944 in Buchenwald.
Eine Grundhaltung Thälmanns kann und muss auf die heutige Zeit übertragen werden. 1913 forcierte der deutsche Imperialismus seine Kriegsvorbereitungen. Reichskanzler Theobald von Bethmann Hollweg legte dem Reichstag eine Heeresvorlage vor, nach der das Heer um 136.000 Mann vergrößert werden sollte. Die Mittel sollten durch einen einmalige außerordentlichen Wehrbetrag und durch Besitzsteuern aufgebracht werden. In Hamburg äußerte Ernst Thälmann am 8. August 1913 auf einer Mitgliederversammlung der SPD des Bezirks Eilbeck, dass er in der "Deckungsfrage" mit der "Haltung der Fraktion ... nicht einverstanden" sei. Die Kosten der Wehrvorlage würden ohnehin auf die Volksmassen abgewälzt, erklärte er auf einer weiteren Versammlung zwei Tage später.
Wie recht er hatte, und der heutigen SPD-Führung wäre für ihre staatstragenden Entscheidungen ein parteipolitisches Quellenstudium mit historisch relevanten Erkenntnissen zu empfehlen.