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Rüsselsheim: Protestkundgebung gegen die "Abmeldung" von 300 Leiharbeitern

Die Freunde der Internationalen Automobilarbeiterkonferenz / Rüsselsheim hatten gestern zum Schichtwechsel zu einer Protestkundgebung gegen die "Abmeldung" von 300 Leiharbeitern auf Veranlassung von Opel aufgerufen.

Korrespondenz
Rüsselsheim: Protestkundgebung gegen die "Abmeldung" von 300 Leiharbeitern
Leiharbeiter, Stammbelegschaft und Befristete schließen sich zusammen (rf-foto)

40 bis 50 Kolleginnen und Kollegen, darunter etliche betroffene Leiharbeiter an ihrem letzten Arbeitstag, standen bei kaltem Wind und Regen am Tor 60, um gegen die Spaltung in Leiharbeiter, befristet Beschäftigte und Stammbelegschaft zu demonstrieren. Der sogenannte "Neue Zukunftstarifvertrag" von Betriebsrat / IG-Metall-Vorstand und Geschäftsleitung, der die Vernichtung von weiteren 1000 Arbeitsplätzen in Rüsselsheim gegen nochmals erhöhte Abfindungsangebote erlaubt, wurde einhellig kritisiert. Rund 200 rein- und rausgehende Kolleginnen und Kollegen solidarisierten sich durch ihre Unterschrift auf dem Transparent der Kolleginnen und Kollegen aus der Fertigung / K 170 gegen die Spaltung in Beschäftigte, Befristete und Leiharbeiter und für eine umbefristete Übernahme aller Kolleginnen und Kollegen, auch der Auszubildenden.

 

Es geht um den Kampf um jeden Arbeitsplatz auch im Interesse unserer Jugend. Auch die Forderung nach der 30-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich auf Kosten der um 12,1% gewachsenen Stellantis-Profite stieß auf Zustimmung. Das würde allen abgemeldeten Leiharbeitern eine unbefristete Beschäftigung sichern. Protestiert wurde auch gegen die immer noch existierende Abmahnung des Team-Vertrauensmanns Erik Kordes aus einer Versammlung von über 200 Kolleginnen und Kollegen im Juli 2023, die damals eine erste Welle von Übernahmen als Stammarbeiter und die - wie wir jetzt wissen nicht eingehaltene - Verlängerung der Leiharbeiter auf 36 Monate bewirkte.

 

Ein Zugeständnis an die wachsende Kampfbereitschaft ist die Zusage auf (befristete) Übernahme von 125 Leiharbeitern auf 18 Monate, die ersten haben - leider willkürlich oder nach gewerkschaftlicher Aktivität ausgesucht - bereits ihren Arbeitsvertrag erhalten. Der eingeladene neue Rüsselsheimer Oberbürgermeister ist leider nicht erschienen, aber die örtliche Presse hat die Teilnehmer ausführlich interviewt.

 

Einige der jetzt "abgemeldeten" Leiharbeiter haben ihre Bereitschaft erklärt, an der Strategiekonferenz zur Rettung der Lebensgrundlagen der Menschheit selbst teilzunehmen.