Nepal
Die giftige Luft im Kathmandu-Tal verschlimmert Atemwegserkrankungen
So die Überschrift eines Artikels vom 10. April 2024 in der Kathmandu Post. Wiedermal ist Kathmandu zur Stadt mit der höchsten Luftverschmutzung der Welt geworden.
Laut IQAIR, einer Schweizer Gruppe, die Echtzeit-Luftqualitätsdaten aus der ganzen Welt sammelt, erreichte die Feinstaubbelastung (PM2,5) des Tals am Sonntag, dem 7.12. gefährliche Werte von 413 Mikrogramm pro Kubikmeter. Das machte Kathmandu zur weltweit am stärksten verschmutzten Stadt.
„Die Frau hatte an Bronchitis gelitten, als sie in unserem Krankenhaus ankam“, sagte Dr. Raju Pangeni, ein leitender Arzt. „Die giftige Luft und der Staub im Kathmandu-Tal verschlimmerten ihre Krankheit.“ Was die Ärzte beunruhigt, sind die Auswirkungen von giftiger Luft und Staub in Kathmandu, die die Menschen das ganze Jahr über krank machen.
„Im Allgemeinen schwanken Fälle von Atemwegserkrankungen im Winter und im Laufe der Saison weltweit", sagte Pangeni. „Aber in Nepal werden die Menschen das ganze Jahr über krank. Dies ist nicht die übliche Jahreszeit für einen Anstieg der Atemwegserkrankungen, aber der Rückgang der Luftqualität hat die Situation verschärft.“ Auch wenn in den folgenden Tagen die Werte wieder etwas gefallen sind, so bleiben sie doch hoch und extrem gesundheitsgefährdend. Äußerungen oder Sofortmaßnahmen der Regierung Nepals: Fehlanzeige.
Der Aktionsplan für das Luftverschmutzungsmanagement des Kathmandu-Tals sieht vor, dass die Behörden einen öffentlichen Gesundheitsnotstand ausrufen können, wenn die Grenzwerte überschritten werden. Allerdings hat keine der betroffenen Behörden erwogen, einen öffentlichen Gesundheitsnotstand auszurufen, um die ständigen Auswirkungen der Luftverschmutzung zu mildern. Waldbrände, lange Trockenzeit, viele Westwinde ... haben unter anderem mit zu diesen hohen Werten beigetragen, die die Gesundheit der Bevölkerung in Kathmandu gefährdet. Hier verstärken sich die verschiedenen Faktoren der Umweltkrise und Umweltkatastrophe, wie die begonnene globale Klimakatastrophe, die rücksichtlose Verbrennung von Abfällen im Kathmandu-Tal, die fehlende Umstellung auf einen klimafreundlichen Nahverkehr, was in Nepal durch Sonnen- und Wasserenergie möglich wäre.
Elf verkaufte englische Ausgaben des Buches die „Die globale Umwelkatastrophe hat begonnen“ auf einem Kongress in Nepal in drei Tagen zeigt das gestiegene Interesse an dem Thema, aber auch noch viele offene Fragen, wie der Kampf um die Rettung der Menschheit geführt werden muss. Noch werden mehr nur lokale Auswirkungen gesehen, aber die Klarheit, einen internationalen gesellschaftsverändernden Umweltkampf zu führen, wächst. Die Ergebnisse der Strategiekonferenz in Potsdam, die soeben zu Ende geht, werden in Nepal auf Interesse stoßen.