Automobilarbeiter & Friends Düsseldorf

Automobilarbeiter & Friends Düsseldorf

Mercedes-Benz Düsseldorf: Angriffe auf Leiharbeiter - Protesterklärung

„Automobilarbeiter & Friends Düsseldorf“, Unterstützergruppe der internationalen Automobilarbeiterkoordinierung, informiert Presse und Öffentlichkeit über einen Vorgang beim größten Düsseldorfer Industriebetrieb, dem Mercedes-Benz Sprinter-Werk.

Dokumentiert von der IAC-Webseite

Dort sind unter den insgesamt rund 7.000 Beschäftigten etwa 1.200 Leiharbeiterinnen und Leiharbeiter verschiedener Leiharbeitsfirmen. Die Situation dieser Kollegen ist äußerst prekär: Entgegen der eigentlich in Deutschland gesetzlich verankerten 18 Monate „Höchstüberlassungsdauer“ sind sie teilweise über fünf bis sechs Jahre als Leiharbeiter beschäftigt, ein großer Teil seit Mitte 2017.

 

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Wir wissen, dass es nicht nur bei der Leiharbeitsfirma OfficePeople so hergeht, aber hier eine Kostprobe. Etliche Kollegen berichten uns, dass sie von OfficePeople angeschrieben wurden: „Leider haben wir feststellen müssen, dass Sie sich in den letzten Wochen und Monaten auffällig oft krankgemeldet haben. Sollte dieser Umstand sich für die Zukunft nicht bessern, würden wir Sie zu einem persönlichen Gespräch in die Niederlassung Düsseldorf einladen, um die Umstände zu diskutieren.“

 

„Auffällig oft“ begann bereits bei einer einzigen Krankmeldung in den letzten zwölf Monaten. Den Mitarbeitern wird unausgesprochen unterstellt, dass sie gar nicht richtig krank seien – und zugleich Druck aufgebaut, dass man besser auch krank zur Arbeit gehen sollte, da sonst der Arbeitsplatz gefährdet ist. Damit wird die gesetzliche Lohnfortzahlung im Krankheitsfall defacto ausgehebelt.

 

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Wir lehnen diesen Druck auf Schärfste ab und fordern die offizielle Rücknahme dieser Briefe und eine Entschuldigung durch OfficePeople bei den Betroffenen! Wir stellen diese Forderung auch an die Geschäftsleitung von Mercedes-Benz in Düsseldorf, die letztlich von dieser Form der Leiharbeit profitiert, während sie sich gleichzeitig in der Öffentlichkeit als „Premium-Arbeitgeber“ darstellt und alleine für 2023 im Transporterbereich („Vans“) den Gewinn auf 3,1 Mrd € steigerte (+59%).

 

Quelle: Webseite der Internationalen Automobilarbeiterkoordinierung - dort in voller Länge