Eröffnung der Umweltstrategiekonferenz

Eröffnung der Umweltstrategiekonferenz

Die Zeit für Mut ist jetzt!

In Potsdam wurde pünktlich um 11:30 Uhr die Umweltstrategiekonferenz eröffnet. 410 Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren zu dem Zeitpunkt angereist und dem Aufruf der 24 Initiatorinnen und Initiatoren und 450 Aufrufern aus 40 Organisationen gefolgt. Sie repräsentieren eine große Breite von Mitgliedern der Letzten Generation, Umweltgewerkschaft, Extinction Rebellion, der MLPD, der ÖDP, der Linkspartei und der feministischen Partei DIE FRAUEN, der Tierschutzpartei; viele Arbeiterführer aus Bergbau, Stahl- und Autoindustrie und viele mehr.

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Die Zeit für Mut ist jetzt!
Impulsreferate und lebhafte Diskussion auf der Strategiekonferenz in Potsdam (rf-foto)

Bei der Begrüßung machten die Vertreter der Organisationsgruppe klar: Wir befinden uns in einem Wettlauf mit der Zeit. Das Profitprinzip des Finanzkapitals ist die Hauptursache für diesen Wettlauf. Der gesellschaftliche Wandel darf nicht mehr aufgeschoben werden, die Zeit für Mut ist jetzt. Die Konferenz trifft den Nerv der Zeit – und wurde gegen alle Widerstände vorbereitet. Dass sie stattfindet, ist ihr erster Erfolg. Die Organisatoren dankten allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern der selbstorganisierten und selbstfinanzierten Konferenz für das Engagement.

 

Internationale Teilnehmer aus 13 Ländern wurden für die Konferenz in Potsdam gewonnen: aus Israel, Zypern, der Westsahara, Marokko, Peru, Kongo, Österreich, Indien, Togo, der Ukraine und Spanien. Die Konferenz protestiert gegen die Behinderung der Anreise zweier Teilnehmer aus Jemen und Malawi durch die Behörden.

 

In den Impulsreferaten des Block 1 zeigte sich die große Breite und hohe Sachkompetenz dieser Konferenz. In ihren Beiträgen drückten die Referenten und weitere Redner den Willen zur Zusammenarbeit aus. Sehr weitgehend ist die Einheit darüber, dass der Kampf gegen die Umweltzerstörung eine antikapitalistische Grundlage braucht. Es sprachen Dr. Didem Aydurmus von der Ökologischen Plattform der Linkspartei, eine Aktivistin von United for Climate Justice beziehungsweise einer Basisgruppe von Extinction Rebellion aus Spanien, Anna Schmitt und Claas vom Jugendverband REBELL, ein ver.di-Kollege und selbst Arbeiter über die Rolle der Energiemonople, sowie Reinhard Funk von der MLPD.

 

In Redebeiträgen brachten die Teilnehmer weitere, konkrete Aspekte in die Diskussion ein. Dies bringt eine große Fachkompetenz der Teilnehmer und Teilnehmerinnen zum Ausdruck – zugleich darf die Dimension des Problems nicht durch eine Vereinzelung der konkreten Aspekte bagatellisiert werden, so Monika Gärtner-Engel in einem Wortbeitrag. Immerhin heißt es ja im Titel des Aufrufs zur Strategiekonferenz „Retten wir die Lebensgrundlage der Menschheit“. Über die strategische Frage, wie das zu erreichen ist, muss es dann auch gehen. Das ist natürlich auch ein Gegenpol zum gesellschaftlich extrem forcierten Herunterspielen des Problems.

 

Spannende Kontroversen werden in der weiteren Diskussion an diesem Wochenende sicherlich fortgeführt werden: die Rolle der individuellen Verantwortung der Konsumenten im Verhältnis zur kapitalistischen Produktion, wie ein entsprechendes Bewusstsein entwickelt werden muss, wie die Kompetenz der umweltbewussten Arbeiter zum Tragen kommt, wie das Greenwashing aufgedeckt und angegriffen wird, die Aussichtslosigkeit des Reformismus, aber auch welchen Charakter die bürgerliche Demokratie hat. Die dürfe nicht unabhängig vom Klassenstandpunkt aufgeworfen werden.

 

Man darf keine Illusionen in die bürgerliche Demokratie haben. Richtig, mit ihr kann keine Nachhaltigkeit erreicht werden – aber die Nachhaltigkeit ist in einer proletarischen Demokratie durchaus möglich, weil sie im Interesse der Arbeiter ist. Bürgerräte sind im heutigen Kapitalismus deshalb zu einem Feigenblatt für das bestehende System, argumentierte Peter Weispfenning von der MLPD.

 

Der Rahmen der ganzen Konferenz ist gut organisiert von Hunderten Helfern: mit selbstorganisierten Essensversorgung, Kuchenspenden-Theke und Kaffeeversorgung sowie zahlreichen interessanten Ständen, die zum Vertiefen der Diskussion viele Infos bis zur marxistisch-leninistischen Literatur anbieten.

 

Es geht weiter mit der spannenden Diskussion, über die Rote Fahne News weiter berichten wird …