Zukunftspreis 2023 des Bundespräsidenten
„Hightechmedizin aus Erlangen“
„Hightechmedizin aus Erlangen“, unter dieser Überschrift fand an der Uni-Klinik Erlangen am 15. April eine Bürgervorlesung statt.
Vorgestellt wurde ein neuartiges MR-Gerät von Siemens Healthineers, das einen Paradigmenwechsel in der Kernspintechnologie darstellt.
Das Gerät ist deutlich kleiner als bisher und benötigt nur noch einen Liter flüssiges Helium statt bisher 1000 Liter. Es hat eine niedrige Feldstärke von 0,55 Tesla statt bisher 1,5 oder 3 Tesla, liefert aber eine vergleichbare Bildqualität wie die großen Geräte.
Es ist nach wenigen Stunden Einarbeitung einsatzbereit und 40 Prozent günstiger als bisherige MR-Systeme. Die Röhre hat einen Durchmesser von 80 Zentimetern. Bisher waren es nur 60 oder 70 Zentimeter. Durch die geringeren Abmessungen lässt es sich wesentlich einfacher im Krankenhaus installieren. Das Siemens-Team hat damit den Deutschen Zukunftspreis 2023 gewonnen.
„‘Über die Hälfte der Weltbevölkerung hat aktuell keinen Zugang zur Magnetresonanztomografie, da diese komplexe Technologie an vielen Orten nicht installiert oder betrieben werden kann. Sie ist aber für die Diagnose und die Therapie zahlreicher Erkrankungen von zentraler Bedeutung’, erläutert Prof. Michael Uder. Um dieses Missverhältnis zu beseitigen, haben die drei Erlanger Experten die MRT grundlegend neu gedacht und alle gängigen Annahmen hinterfragt. Indem sie beispielsweise die bislang aufwendige Magnetkühlung revolutionierten, gelang es dem Team, das Gerät deutlich zu verkleinern und leichter bedienbar zu machen,“ heißt es in der Pressemitteilung dazu.
Zehn Jahre dauerte die Entwicklung, an der Hunderte von Experten beteiligt waren. Die Entwickler ließen sich auch von zahlreichen Rückschlägen nicht aufhalten. Das Ergebnis wurde von drei Wissenschaftlern vorgestellt.
Dieser Erfolg trifft auf ein Gesundheitssystem, das sich weltweit in einer tiefen Krise befindet. Wenn das Gerät in einem armen Land wie dem Jemen installiert wird, heißt das noch lange nicht, dass jeder Einwohner Zugang dazu hat. Auch in „reichen“ Ländern wie Deutschland hat nicht jeder Kassenpatient Zugang, zudem gibt es sehr lange Wartezeiten.
Diese neue Entwicklung birgt ein großes Potential für die Gesundheit der Menschen, doch das kapitalistische Profitsystem verhindert, dass ein Großteil der Menschheit davon profitieren kann.
Profitieren können vor allem kapitalistische Monopole wie Siemens, die damit den Verkauf ihrer MR-Geräte ankurbeln. Der Professor musste in der anschließenden Fragerunde zugeben, dass sie damit die Welt nicht retten oder besser machen können!
Nur in einem Gesundheitssystem, wie es in der Volksrepublik China zu Zeiten Mao Zedongs existierte, stehen die Gesundheit der Massen und die Prävention an erster Stelle.