Kampf um jeden Arbeitsplatz

Kampf um jeden Arbeitsplatz

Autokonzerne wollen zehntausende Arbeitsplätze vernichten: Jetzt auch Tesla!

Zuletzt kündigte auch das „Vorzeigeunternehmen“ Tesla an, 10 Prozent der weltweit 140.473 Arbeitsplätze abzubauen, sprich zu vernichten. Gerüchteweise sollen 3000 Kolleginnen und Kollegen des neuen, staatlich subventionieren Produktionswerkes im brandenburgischen Grünheide entlassen werden.

Von wb

Wer jetzt vorschnell meint, dass sich hier mal wieder die Profitgier ihres Chefs und Gründers Elon Musk zeigt, der tut ihm unrecht: „Es gibt nichts, was ich mehr hasse, aber es muss getan werden“. [1] Schließlich habe Tesla nach Rekordjahren ein „schwieriges“ 1. Quartal 2024 gehabt, mit einem Rückgang der Auslieferungen um 8,5 Prozent. In den bürgerlichen Medien wird das auf Produktionsrückschläge zurückgeführt wie der zweiwöchige Stillstand in Grünheide aufgrund des Brandanschlags. [2] Wenn dem so wäre, müsste es jetzt im nächsten Quartal wieder aufwärts gehen. Schon näher an den wirklichen Ursachen liegt die Erklärung, dass „in den USA die Autokäufer verstärkt zu Verbrenner- und Hybrid-Fahrzeugen (griffen), in China bekommt Tesla mehr Konkurrenz von einheimischen Herstellern.“

 

Und natürlich will der arme Herr Musk in dieser Lage weiter seine maximalen Profite machen, während er Krokodilstränen über die Folgen für die Arbeiter vergießt....

 

Elon Musk handelt, wie die Vorstände von Daimler oder VW, indem er die Krisenlasten auf die Belegschaften abwälzen will, um so die Profitraten möglichst noch weiter zu maximieren. „Die Stellenstreichungen würden es dem Unternehmen erlauben, schlank, innovativ und hungrig auf die nächste Wachstumsphase zu sein.“1 Doch die Arbeiter bei Tesla, oder bei Daimler und VW, werden nicht hinnehmen, dass der Kapitalismus ihre Existenz infrage stellt: seien es ihre Arbeitsplätze oder die natürlichen Lebensgrundlagen der Menschheit.

 

Die MLPD rät deshalb den Kollegen, nicht zu warten, bis die Pläne zum Arbeitsplatzabbau konkret bekanntgegeben werden oder ob es unmittelbar die Stammbelegschaft betrifft. Dass die Daimler- oder VW-Vorstände derzeit (noch) vor offenen Massenentlassungen zurückschrecken, zeigt vielmehr ihre Angst vor selbständigen Streiks um jeden Arbeitsplatz. So wenn derzeit tausende Leiharbeiter in den Werken Wörth, Mannheim, Düsseldorf oder Bremen „abgemeldet“ werden sollen oder VW mit Abfindungen und vorzeitigen Altersvorruhestand „lautlos“ Arbeitsplätze vernichten will. Das verbaut insbesondere unserer Jugend die Zukunft!

 

Der Kampf um jeden Arbeitsplatz muss jetzt und selbständig geführt werden. Am besten verbunden mit der offensiven Forderung nach der 30-Stundenwoche bei vollem Lohnausgleich: als Konzernvereinbarung und als Forderung in der im Herbst beginnenden Metall-Tarifrunde, die sich nicht auf den Lohnkampf beschränkten sollte. Die MLPD zielt in dieser Auseinandersetzung darauf ab, dass die Kämpfe zu einer Schule des Klassenkampfs werden.