Heute in Fulda

Heute in Fulda

“Junge Welt“ berichtete vorab über Prozess von Julian Wächter

Unter der Überschrift „„K+S – Gerichtsverhandlung in Fulda: Arbeiter klagt auf Wiedereinstellung“ berichtete die Tageszeitung “Junge Welt“ (jw) vorab über den Prozess des Bergmanns Julian Wächter, der heute vor dem Arbeitsgericht in Fulda stattfindet. Die Redaktion dokumentiert Auszüge:

Ein junger Kumpel kritisiert seine Vorgesetzten vom börsennotierten Bergbaukonzern K+S für schlechte Arbeitsbedingungen und Rationalisierungspläne, die hinter verschlossenen Türen verhandelt wurden. Daraufhin wird er wegen angeblicher Falschbehauptungen fristlos entlassen. Später liefert der Konzern aber selbst Hinweise dafür, dass der Arbeiter aus dem Werra-Kalirevier in Westthüringen mit seinen Anschuldigungen nicht so falsch lag, wie behauptet wird. Wenn das Arbeitsgericht in Fulda diesen Mittwoch den Fall „Julian Wächter gegen K+S“ verhandelt, dürften einige Widersprüche auf den Tisch gelegt werden.


Auf einer Betriebsversammlung Ende September kritisierte der Arbeiter in seiner Rede, die jw vorliegt, Konzernrekordgewinne auf Kosten der Beschäftigten. Er ging auf Arbeitszeiten, zu hohe Temperaturen, Einsparungen bei Materialien ein.

 

„Der Mann hat ganz normale Fragen zum Thema gemacht: Lohnkürzung, Arbeitshetze, Wetterführung“, sagte Rainer Weinmann von der Initiative „Kumpel für AUF“ die den Kollegen unterstützt, am Dienstag gegenüber jw. Damit habe er einen wunden Punkt getroffen, das Unternehmen habe panisch reagiert und im Nachhinein sei versucht worden, Gründe für die Kündigung zu finden, so Weinmann. So werfe K+S dem Kumpel „ehrverletzende, üble Nachrede“ vor, weil Wächter in seiner Rede etwa von drei Herzinfarkten in der A-Schicht im Schacht Unterbreizbach gesprochen habe. Der Konzern habe zwar zugegeben, dass drei Leute ausgefahren worden sind, die Ursache sei jedoch nicht bekannt. Nach sechs bis 14 Tagen seien die Beschäftigten zurück im Schacht gewesen.

 

Falsch sei aus Sicht von K+S auch Wächters Kritik an dem Projekt „Werra 2060“, mit dem Produktion und Lagerung innerhalb des Konzerns umgebaut werden sollen. „Während umgebaut wird, sollen wir schön weiterproduzieren. … Und dann werden wir vor vollendete Tatsachen gestellt, sollen mit noch weniger Leuten, mit noch flexibleren Arbeitszeiten noch mehr produzieren“, monierte Wächter in seiner Rede. Hinter verschlossenen Türen werde über einen Sozialplan verhandelt, „was nichts anderes bedeutet, als dass Arbeitsplätze vernichtet werden“. …


Hier der komplette Artikel (leider kostenpflichtig).