Pressemitteilung von Kumpel für AUF

Pressemitteilung von Kumpel für AUF

Voller Erfolg der Solidarität hat Bedeutung für alle Bergarbeiter: Der Bergmann Julian Wächter hat seinen Prozess gegen Kali + Salz (K+S) gewonnen!

Das Arbeitsgericht Fulda bescheinigte K+S bei der Gerichtsverhandlung am 10. April, dass der Konzern den Kumpel Julian Wächter rechtswidrig fristlos gekündigt hat. Anlass war seine kämpferische Rede auf einer Belegschaftsversammlung im September 2023. Das bedeutet, das Arbeitsverhältnis bleibt bestehen. Julian muss auch bis zum Ende des Rechtsstreits weiter beschäftigt werden. Herzlichen Glückwunsch an Julian!

Voller Erfolg der Solidarität hat Bedeutung für alle Bergarbeiter:  Der Bergmann Julian Wächter hat seinen Prozess gegen Kali + Salz (K+S) gewonnen!
Kundgebung vor dem Gütetermin in Fulda (rf-foto)

Dieser Sieg ist ein großer Erfolg der Solidarität aus der Belegschaft von K+S, von Bergleuten und Gewerkschaftern bundesweit und international. Große Empörung gab es unter Arbeitern, dass K+S das Recht auf freie Meinungsäußerung auf Betriebsversammlungen verwehrt. Sollte mit der Repression durch K+S gleich der ganzen Arbeiterbewegung ein Maulkorb verpasst werden? Eine ganze Reihe Kollegen bei K+S unterschrieben für die Wiedereinstellung von Julian, sammelten  selbst Unterschriften oder spendeten für die Prozesskosten. Verschiedene Kumpel trugen mit Informationen und Hinweisen zu der erfolgreichen Klage bei oder beteiligten sich aktiv an dem Solidaritätskreis von Kumpel für AUF. Die Verteidigung der Meinungsfreiheit ist von grundsätzlicher Bedeutung für die Arbeiterbewegung und die Gewerkschafter bundesweit! Das Gerichtsurteil stellt klar: Kritische und auch polemische Aussagen auf Belegschaftsversammlungen sind kein Kündigungsgrund.

 

Das Urteil ist auch ein Erfolg gegen die Repression gegen die kämpferische Bergarbeiterbewegung der Welt. Julian war einer der deutschen Delegierten bei der 3. Internationalen Bergarbeiterkonferenz im September 2023 in Thüringen. Kurz darauf wurde er gekündigt. Kämpferische Reden hatte Julian schon früher gehalten – aber jetzt folgte kurz darauf die Kündigung, Ein Schelm, wer Böses dabei denkt ...

 

Bergleute aus Kasachstan, dem Kongo, aus der Ukraine, aus Marokko, England und Kolumbien überbrachten Julian ihre solidarischen Grüße und erklärten ihre volle Unterstützung gegen die Repression. Ein Mitglied der Internationalen Bergarbeiterkoordination aus Marokko schrieb: "Wir werden gemeinsam den Kampf gegen alle Bedrohungen, die dich treffen, gewinnen." Mitten aus der Kriegssituation kamen Grüße: "Ich unterstütze sie voll und ganz und bringe die Solidarität der Ukraine zum Ausdruck". Nationalismus schwächt und spaltet die Bergarbeiter, der internmationale Zusammenschluss macht sie zu einer starken Kraft! Hier wurde lebendig, was die 3. Internationale Bergarbeiterkonferenz beschloss "Kein Kampf darf mehr alleine stehen"!

 

Kumpel für AUF hat dazu beigetragen, den Fall bekannt zu machen. Das große Echo in vielen Medien hat sicher auch seine Wirkung gehabt.

 

Bei der Gerichtsverhandlung stärkten 40 Besucherinnen und Besucher Julian den Rücken, der mutig seinen Standpunkt vertreten hat und von seinem Anwalt Peter Weispfenning kompetent und sehr engagiert vertreten wurde. Nicht wenige sagten düster vorher, dass man sich mit einem Weltkonzern wie K+S nicht so anlegen solle. Aber Julian und die Solidariität haben gewonnen, K+S ist in der Defensive. Das unterstreicht: Wer nicht kämpft, hat schon verloren! Nur wer kämpft kann gewinnen!

 

Julian hat sofort nach dem Sieg seine Arbeitskraft angeboten - Wir fordern, dass K+S ihn umgehend wieder anfahren lässt! Der Erfolg der Solidarität stärkt den Bergleuten bei K+S und überall den Rücken und ermutigt sie, sich zusammen zu schließen und für die Interessen der Arbeiter zu kämpfen. Macht mit in der kämpferischen Bergarbeiterbewegung Kumpel für AUF!

 

Das nächste Treffen von Kumpel für AUF in der Kali-Werra-Region ist am 19.4. um 17 Uhr in der Kulturwerkstatt EA, Katharinenstr. 42 in Eisenach.