"Die globale Umweltkatastrophe hat begonnen!"
Buchvorstellung in der Reha
In der Reha-Klinik, in der ich mich befinde, werden abends gelegentlich kleine Programmpunkte angeboten - manchmal lesen auch Autoren aus ihren Büchern. Zu ihrem Leidwesen ist das Publikum meist sehr überschaubar, da sich viele Patienten abends ausruhen. Aber ich dachte mir: "Man kann es ja mal versuchen" und schlug dem Programmverantwortlichen der Klinik vor, das Buch von Stefan Engel, Gabi Fechtner und Monika Gärtner-Engel "Die globale Umweltkatastrophe hat begonnen!" vorzustellen.
Er hatte zwar ein paar Bedenken, denn die Leute wären zur Erholung hier und wollten nicht noch mehr Katastrophen. Aber als ich ihm erklärte, dass das Buch dazu diene, die globale Umweltkatastrophe zu verhindern, gab er sein OK. Und so wurde die Buchvorstellung als "ein aufrüttelndes und optimistisches Buch" angekündigt und der Flyer ausgehängt.
Es kamen fünf Teilnehmerinnen, was in etwa der Teilnehmerzahl der anderen Abende entsprach. Ich stellte die Kernaussagen des Buches vor. Auch die Kritik an der bürgerlichen Umweltforschung und der damit verbundenen Verharmlosung der begonnenen globalen Umweltkatastrophe. Dass die Autoren den echten Sozialismus für notwendig halten, um die begonnene globale Umweltkatastrophe nicht ausreifen zu lassen und den Untergang in der kapitalistischen Barbarei zu verhindern, stieß auf Erstaunen, aber offenes Interesse. Ich stellte auch das Kampfprogramm vor. Die Diskussion war lebhaft. Die Teilnehmerinnen begrüßten den Abend, auch in der Klinik, weil man sich ohnehin Sorgen mache und es auch für die Gesundheit besser sei, sich nüchtern damit auseinanderzusetzen und Klarheit zu schaffen. Die hartnäckigsten Meinungen waren, dass das Buch Recht habe, aber dass man skeptisch sei, ob der Kampf erfolgreich sein könne. In anderen Ländern gäbe es noch viel weniger Umweltbewusstsein etc.
Zu Recht sagte eine Teilnehmerin, dass es zwar schwierig sein dürfte, aber man müsse es doch zumindest versuchen, und nicht abwarten, bis das Leben unerträglich wird. Ich lud zur Umweltstrategiediskussion und -Konferenz in Berlin ein und dazu, sich am Kampf zu beteiligen. Die Besucherinnen bedankten sich sehr für die Buchvorstellung, sagten, sie wollten sich auch weiter damit befassen. Allerdings konnte sich noch keine entschließen, das Buch zu kaufen. Eine Patientin kaufte das Buch von Stefan Engel "Die Krise der bürgerlichen Naturwissenschaften", wegen der Auseinandersetzung im Gesundheitswesen. Wir verabredeten, in Kontakt zu bleiben und uns vielleicht beim Frauenpolitischen Ratschlag im Herbst wieder zu treffen.