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Märzgedenken in Walsum

Über 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmer kamen zum diesjäjhrigen Märzgedenken im Duisburger Stadtteil Walsum am 21. März, dem internationalen Tag gegen Rassismus.

Korrespondenz
Märzgedenken in Walsum
Märzgedenken in Walsum am 21. März 2024 (rf-foto)

An dem vor 100 Jahren von revolutionären Arbeitern errichteten Mahnmal der „Märzgefallenen 1920“ wurde ein Blumengebinde niedergelegt. Auf der Schleife war die Aufschrift "Nie wieder Faschismus!" Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bekräftigten, sich dieser Losung verpflichtet zu fühlen und sie an die Jugend weiter zu geben. In der Begrüßung behandelte der Sprecher von Kumpel für AUF die Gewaltfrage. Es gibt zweierlei Gewalt: die reaktionäre Gewalt für die „Freiheit der Ausbeuterklassen“, damals durch die faschistischen Freikorps. Dagegen steht die revolutionäre Gewalt, wie sie hunderttausend bewaffnete Bergleute 1920 für ihre Freiheit eingesetzt haben. Die revolutionäre Gewalt hatte Engels als Geburtshelfer des gesellschaftlichen Fortschritts bezeichnet.

 

Daran knüpfte der Kreisvorsitzende der MLPD in seinem Grußwort an: „Die Kämpfer der Roten Ruhrarmee einte auch die Sehnsucht nach einer befreiten Welt, ohne Ausbeutung und Unterdrückung, auch wenn es viele verschiedene Ansichten gab, wie eine sozialistische Zukunft aussehen soll. Sollten wir heute nicht auch daraus Lehren ziehen? Natürlich gilt es gemeinsam dem Faschismus der AfD entgegenzutreten. Sie gehört verboten, wie alle faschistischen Organisationen und ihre Propaganda.

 

… Die Alternative zu Rechtsentwicklung und AfD ist für uns der echte Sozialismus. Noch mehr wie in den Märzkämpfen gibt es dazu viele Fragen – zweifellos, gilt es zu verarbeiten, warum der Sozialismus verraten werden, sich im ersten historischen Anlauf nicht durchsetzen konnte. Aber die Menschheit kann lernen. Lassen wir den Kapitalismus weiter wüten, wird er die Menschheit in den Untergang einer globalen Umweltkatastrophe oder eines Dritten Weltkriegs führen. … Wäre es nicht auch im Sinn der Kämpfer der Roten Ruhrarmee, diese Zukunftsdebatte aufzunehmen, dem Sozialismus ein neues Ansehen zu verschaffen?“

 

Der zweite Teil des Gedenkens fand dann auf dem Gräberfeld der unter dem Faschismus gestorbenen Zwangsarbeiter der Zeche Walsum statt. Ein Jugendlicher von Young Struggle brachte ein kleines Grußwort. Ihm war die Rote Ruhrarmee und ihre Geschichte bisher unbekannt. Das zeigt, wie wichtig heute die antifaschistische Aufklärung ist, um aus der Geschichte zu lernen.

 

Beendet wurde das Gedenken mit einem Gedicht und Friedensappell von Johann Esser (Bergarbeiterdichter). Von ihm stammt der Text des bekannten antifaschistischen  Liedes "Wir sind die Moorsoldaten", das er im KZ Börgermoor verfasst hatte. Mit dem gemeinsamen Singen dieses Liedes endete die kulturvolle Veranstaltung.