Begonnene globale Umweltkatastrophe

Begonnene globale Umweltkatastrophe

Wassernotstand im neuimperialistischen Südafrika

Seit Jahren leidet Südafrika unter einer Wasserkrise, die sich derzeit zur Katastrophe ausweitet.

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Wassernotstand im neuimperialistischen Südafrika
Bild vom Protest in Durban

Als extrem regenarmes Land mit 464 mm Regen pro Jahr (im Durchschnitt 860 mm weltweit) gehören große Teile der Bevölkerung von Südafrika zu den 3,6 Milliarden Menschen auf der Welt (fast die Hälfte der Weltbevölkerung), die ohne sauberes Wasser und Sanitäreinrichtungen leben müssen. Nur 46 Prozent der Menschen haben einen Wasseranschluss im Haus.


Millionen sind auf die städtischen Wasserhähne angewiesen und müssen oft kilometerweit dafür laufen. 46 Prozent des "Trinkwassers" entspricht nicht dem mikrobiologischen Standard und ist nicht trinkbar.


67 Prozent der Kläranlagen klären das Abwasser nicht richtig von Fäkalien, Industrie- und pharmazeutischem Abwasser. Der Mangel an Strom verschärft das Problem noch, weil die Pumpen dann nicht laufen. In Hammanskraal erkrankten und starben deshalb letztes Jahr viele Menschen an der grassierenden Choleraepidemie. 10 Prozent der Menschen benutzen Wasser aus Flüssen, Seen usw., die meistens verunreinigt sind.

Durch verschiedene Faktoren der begonnenen Umweltkatastrophe hat sich die ohnehin katastrophale Situation jetzt extrem verschärft:

Der anhaltende El Niño, weniger Regen, heißere Temperaturen, führten zu verheerenden Dürren. Eine kaputte Infrastruktur zieht enorme Wasserverluste nach sich. Jahrzehntelang wurde nichts investiert. Dies und nicht zuletzt die bekannte Korruption haben zur jetzigen Katastrophe beigetragen. Die Ugu District Municipality hat seit Jahrzehnten teilweise wochenlang, und Teile von Durban seit sieben Jahren kein Wasser. In Qwaqwa haben 140.000 Haushalte kein Wasser.


Besonders zugespitzt ist die Lage in und um Johannesburg. Seit Wochen haben ganze Stadtteile von Nord bis Süd kein Wasser, 46 Prozent des Wassers verschwinden in Lecks. Der Vaal River ist von Abwässern stark verseucht, er fließt in den Vaal Stausee, der Johannesburg und sein Umland mit 20 Millionen Menschen versorgt. Bei einer starken Dürre kippt dieses System. Tankwagen kommen - oder auch nicht. Auch in den weißen Stadtteilen protestieren die Menschen zurzeit täglich. Sie kämpfen um die Belieferung mit Tankwagen und leeren ihre Swimmingpools für die Spülung der Toiletten. Kinder werden krank.

Militante Proteste gegen den Wassernotstand sind im ganzen Land an der Tagesordnung

Seit September 2023 protestiert Extinction Rebellion wöchentlich vor der Standard Bank in Johannesburg wegen ihres Engagements in fossilen Energien. Die Polizei geht massiv dagegen vor und mehrere Leute sind in Haft.


Von der ANC-Regierung kommen nur leere Versprechungen. Dies wird die gesamtgesellschaftliche Krise und die seit Jahren bestehende Vertrauenskrise weiter vertiefen, was im Hinblick auf die kommenden Wahlen eine historische Niederlage für die ANC-Regierung bedeuten kann.


Die internationalen Übermonopole profitieren von dieser Situation. „Mitten in der Weltwirtschafts- und Finanzkrise gab die Investmentbank Goldman Sachs die Parole aus: ‘Wasser ist das neue Öl‘. Die internationalen Übermonopole entwickelten den Wassermarkt und seine Privatisierung zu einem Eldorado ihrer Maximalprofite“, wird in dem Buch „Die globale Umweltkatastrophe hat begonnen!“ von Stefan Engel, Monika Gärtner-Engel und Gabi Fechtner herausgearbeitet.

 

Es kommt jetzt vor allem darauf an, dass sich die Massen weiter zusammenschließen und unter Führung der Marxisten-Leninisten den Kampf gegen die globale Umweltkatastrophe und zur Rettung der Menschheit im echten Sozialismus aufnehmen.