Berlin

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Ungehorsame Versammlung der "Ersten" und der "Letzten Generation"

16. März 2024, Berlin, Warschauer Brücke. Die "Letzte Generation" hatte zur "Ungehorsamen Versammlung" aufgerufen. Nachdem ich fünf Rote Fahnen verkauft hatte, setzten sich 20-25 Leute auf die Straße und wurden von Polizisten weggetragen.

Korresondenz

Die Polizisten wurden z.T. immer brutaler. Dann wurden alle auf dem Gehweg eingekesselt. Jeder wurde zurückgeschubst oder angeschrien. Während wir eingeschlossen waren – 120 Personen zwei Stunden lang - hörte ich den Liedermacher Nümmes auf dem Mittelstreifen singend protestieren gegen die Polizeiangriffe. Das Lied „Umweltalarm!“ wurde von vielen mit rhythmischem Klatschen begleitet. Ein Vertreter der Letzten Generation klärte am Mikro des Liedermachers auf, worum es ihnen geht: „Ehrlichkeit der Politiker und Verteidigung der Demokratie.“

 

Von der Nachrichtenagentur AFP und drei weiteren TV-Sendern interviewt sagte Nümmes: „Ich gehöre der Ersten Generation an, die seit den 70iger Jahren vor der globalen Umweltkatastrophe warnt. Über 50 Jahre haben die bürgerlichen Politiker und die Herren in den Konzernetagen Zeit gehabt, darauf ehrlich mit Maßnahmen zu antworten." Er lud ein zur Umwelt-Strategiekonferenz. Dann rissen ihm Polizisten das Mikro aus der Hand und er wurde "eskortiert" zur Aufnahme der Personalien. Eine Stunde, schwer bewaffnet bewacht, stand er im Regen. Gitarre spielen oder einen Cappuccino bestellen wurde ihm verboten.

 

Ich habe angemahnt, dass es mir nicht zugemutet werden kann, mit 85 Jahren willkürlich zwei Stunden festgehalten zu werden. Wie ein Verbrecher wurde ich von drei Polizisten eingehakt abgeführt, musste den Personalausweis abgeben, die Literaturtasche wurde durchsucht, der Körper abgetastet und alle Taschen wurden geleert. Zum Abschluss wurde mir mitgeteilt, dass ich mit einer Anzeige/Anklage rechnen müsse.