Internationaler Tag gegen Rassismus

Internationaler Tag gegen Rassismus

Pforzheim: Freundeskreis Flüchtlingssolidarität demonstriert vorm Ausländeramt

Am 21. März, dem Internationalen Tag gegen Rassismus, kamen etwa 40 Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu einer Kundgebung des Freundeskreises Flüchtlingssolidarität in Solidarität International vor dem Ausländeramt Pforzheim zusammen. Die Kundgebung solidarisierte sich mit Azumah aus Ghana, der um sein Asyl und seine Arbeitserlaubnis kämpft.

Korrespondenz
Pforzheim: Freundeskreis Flüchtlingssolidarität demonstriert vorm Ausländeramt
Ein kleiner Ausschnitt der Kundgebung (rf-foto)

Die Statements der Teilnehmer spannten den Bogen von Religion bis Revolution. Ein Handwerksmeister forderte die Parteien - vor allem die mit dem C im Namen - auf, endlich christlich zu handeln und sich für das Recht auf reguläre Arbeitsverhältnisse für Flüchtlinge einzusetzen. Ein Aktivist der Umweltbewegung wies auf zunehmende Fluchtgründe durch die weltweite Umweltkatastrophe hin. Eine Vertreterin der MLPD stimmte dem zu, betonte die Notwendigkeit des internationalen gesellschaftsverändernden Kampfs mit sozialistischer Perspektive und stellte das Buch "Die globale Umweltkatastrophe hat begonnen!" von Stefan Engel, Monika Gärtner-Engel und Gabi Fechtner vor.

 

Anwesend war auch die lokale Presse und interviewte Azumah, der eindrücklich das Dilemma der jungen Flüchtlinge schilderte, die arbeiten wollen, aber nicht dürfen und - eingesperrt in Massenunterkünften - zu Nichtstun und staatlicher Alimentierung verdonnert sind. "Wir sind Flüchtlinge, wir sind Arbeiter, wir wollen arbeiten!", betonte er. Ein Daimler-Arbeiter sprach über die Zusammenarbeit zwischen den Kollegen aus aller Herren Länder im gemeinsamen Produktionsalltag und ihren Zusammenhalt im Kampf um bessere Arbeitsbedingungen. An diesem Tag fanden erstmals in vielen Betrieben Streik- und Protestaktionen anlässlich des Internationalen Tags gegen Rassismus statt.


Eine junge Frau aus dem Iran erzählte von ihren Erfahrungen: von bürokratischen Hürden gegen Flüchtlinge, vom Warten auf Deutschkurse, von der Nichtanerkennung ihrer Ausbildung, und wie sie sich durch jahrelange Schikanen durchkämpfen muss.


Mehrere Teilnehmer protestierten gegen die rechte und rassistische Hetze gegen Flüchtlinge, gegen die permanente Drohkulisse der Abschiebung, gegen die "Bezahlkarte" etc. Und sie widerlegten die Lügen, wonach die "Sozialsysteme durch die Flüchtlinge überlastet" seien.


Dass eine Gruppe von Passanten im Vorbeigehen rumpöbelte und einer den Hitler-Gruß zeigte, wurde von den Teilnehmern sofort mit "Nazis-raus"-Rufen quittiert. Anzeige wurde erstattet.