Gelsenkirchen
Streikaktion für das Verbot der AfD am Internationalen Tag gegen Rassismus
Ca. 60 Personen hatten sich pünktlich um 11.45 Uhr zur viertelstündigen Streikaktion für das Verbot der AfD am Internationalen Tag gegen Rassismus vor der Horster Mitte eingefunden. Rund um die Gelsenkirchener Marx- und Lenin-Statue machten sie mit Liedern und Redebeiträgen deutlich, dass Faschismus und Rassismus nicht nur in Gelsenkirchen nichts zu suchen haben. Stolz waren sich die Teilnehmenden bewusst, dass sie zu diesem Zeitpunkt zusammen mit vielen Belegschaften in zahlreichen Städten Deutschlands der Aufforderung von Gewerkschaftsgliederungen und Belegschaften zum Streik gefolgt waren.
Nach dem Solidaritätslied von Bertolt Brecht sprach Klaus Leymann vom Bautrupp der VVV Service GmbH. Er betonte, dass der Bautrupp auch international zusammengesetzt ist und stellte die Frage, mit welchem Recht die AfD in Deutschland Rassismus verbreitet. Er betonte, dass menschliche Entwicklung seit über 40.000 Jahren auf Migration aufbaut und dass er diese Entwicklung nicht durch die AfD unterbrochen sehen will. Den Mitgliedern der AfD empfahl er deshalb: „Zurück auf die Bäume und ab in die Höhlen!“
Für die Belegschaft des Willi-Dickhut-Hauses sprach eine ehemalige Betriebsrätin aus einem Großbetrieb. Sie berichtete, dass es bisher eher unüblich war, den Internationalen Tag gegen Rassismus in Betrieben zu begehen. Umso mehr begrüßten sie, dass verschiedene Gewerkschaftsgliederungen heute genau dazu aufgerufen hatten. Sie betonte die Notwendigkeit der Einheit gegen den Faschismus und ging darauf ein, dass die Wurzeln des Faschismus erst mit der Überwindung des krisenhaften Imperialismus und mit der Erkämpfung der vereinigten sozialistischen Staaten der Welt ausgerissen werden können.
Für die MLPD sprach Wolfgang Göller und überbrachte die Grüße von anderen Belegschaften, die sich ebenfalls dieser Streikbewegung angeschlossen hatten – unter anderem von der Belegschaft des Ferienparks Thüringer Wald in Truckenthal und der Belegschaft der Mediengruppe Neuer Weg in Essen. Er sprach sich für eine Alternative zu dieser faschistischen AfD aus. „Für die MLPD, die hier im Haus ihrer Zentrale hat, ist das der echte Sozialismus, damit die Menschen in Freiheit und Frieden und im Einklang mit der Natur leben können!“
Ein IG-Metall-Kollege aus Hamburg, der gerade zu Besuch im Ruhrgebiet ist, kritisierte NRW-Innenminister Herbert Reul, der sich ausgerechnet den Internationalen Tag gegen Rassismus ausgesucht hat, um Zahlen aus seinem Haus zu präsentieren, die belegen sollen, dass die Kriminalität von Menschen mit ausländischen Wurzeln gestiegen sein soll. Unter Beifall meinte er, dass es sich hier um ein sehr schäbiges Manöver handele. „Was ist denn mit den Deutschen, die ebenfalls kriminell sind, und von denen jetzt keine Rede ist. Ist es bei denen in Ordnung?“, fragte er berechtigt. „Wehret den Anfängen! Stärken wir die Internationale Einheitsfront gegen Faschismus und Krieg!“, so beendete er seinen Beitrag. Die begeisternde Aktion endete mit dem Singen der "Internationale".