Remscheid

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Regional mobilisiert: Breiter Protest gegen Flüchtlingshetze

Viele verschiedene Gruppierungen, Bündnisse und Parteien hatten dazu aufgerufen, sich am 16.3.2024 an der Kundgebung am Jägerwald in Remscheid-Lennep gegen den flüchtlingsfeindlichen Aufmarsch der faschistischen Wählergruppe "Pro Remscheid" und für ein solidarisches Miteinander, für Menschenrechte und das Recht auf Flucht und Asyl zu beteiligen. 360 Menschen waren dem Aufruf gefolgt – 12 mal so viele Gegendemonstranten wie rechte Demonstranten!

Runder Tisch gegen Rechts
Regional mobilisiert: Breiter Protest gegen Flüchtlingshetze
Auch durch die regionale Zusammenarbeit der Bündnisse gegen Rechts wurde der Protest zum Erfolg. (Foto: Runder Tisch gegen Rechts Radevormwald)

Der Runde Tisch gegen Rechts Radevormwald hatte die Kundgebung gemeinsam mit "Remscheid Tolerant" vorbereitet. Es war insofern auch die erste Aktion im Sinne des nur wenige Tage zuvor in Remscheid erstmals organisierten Dialogs der Bergischen Bündnisse gegen Rechts, der sich die Intensivierung der Zusammenarbeit zum Ziel gesetzt hat. Die Kundgebung wurde zu einem vollen Erfolg.

 

Es sprachen der Remscheider Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz, Sofia Rodriguez Eckwert vom Jugendrat Remscheid, die Vorsitzende von "Remscheid Tolerant" Anne Marie Faßbender und der Vorsitzende des Runden Tisches gegen Rechts, Fritz Ullmann. Auch Kultur war mit Live-Musik von Jochen Wingsch (Papa Jo’s One Man Acoustic Jam) Bestandteil der Kundgebung.

 

Alle Redner dankten für die erfreulich große Beteiligung und positionierten sich klar gegen die Ausgrenzung von Geflüchteten und deren Familien. Auch einte alle Redner ein Bekenntnis zur Einheit gegen Rechte Umtriebe. Fritz Ullmann erklärte: „Die Pro-Bewegung ist ein primitiver Archetyp der AfD“, die in Teilen in der AfD aufgegangen ist und inhaltlich von dieser nicht getrennt werden könne. Der Widerstand gegen Rechts wachse, Millionen Menschen sind in den ersten Monaten des Jahres gegen Rechts auf die Straße gegangen – mehr als in den letzten 5 Jahren zusammen.

 

Schließlich kam die kleine Gruppe aus maximal 30 Faschisten von "Pro Remscheid". Sie wurden angemessen begrüßt: Immer wieder skandierten die Gegendemonstranten „Alle zusammen gegen den Faschismus!“, „Alerta, alerta, antifascista!“ und „Es gibt kein Recht auf Nazi-Propaganda!“

 

Danach wurde das Mikrofon für alle Demo-Teilnehmer geöffnet, um Eindrücke und Botschaften zu teilen. Es wurde dann von der „Internationalen Jugend“ am Offenen Mikrofon Kritik an der Flüchtlingspolitik der Ampel geäußert, die der Hetze von "Pro Remscheid" letztlich Vorschub leiste. Eine Gruppe älterer Damen beschwerte sich bei der Versammlungsleitung, eine Kundgebung sei eigentlich unangemessen gewesen, weil man den Pro-Faschisten die Straße überlasse - sie hätten es richtiger gefunden, ebenfalls mit einem Demozug durch die Stadt zu ziehen. Solche Kritiken sind wertvoll, denn auf ihrer Grundlage kann man das Vorgehen prüfen und eventuell korrigieren und verbessern!