2. Umweltpolitische Gesprächsrunde in Heilbronn
Mit positiven Beispielen inspirieren?
18 Teilnehmerinnen und Teilnehmer in der Altersspanne von 14 bis 72 Jahren kamen zur zweiten umweltpolitischen Gesprächsrunde der MLPD Heilbronn.
Thema des Vortrags der Umweltgruppe und einer lebhaften Diskussion war die Auseinandersetzung mit dem Klimaprogramm der Stadt „Heilbronn, das Klima und wir“. Das weltanschauliche Leitbild der Stadtverwaltung basiert auf dem Konzept der „Klimaneutralität“. Was hier „auf Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse“ vorgerechnet wird, ist eine drastische Beschönigung der globalen Klimakatastrophe und vor allem ihrer Wechselwirkungen mit anderen Faktoren der Umweltkatastrophe. Allen Ernstes wird der Bevölkerung vorgerechnet, sie müsse sich auf ein paar heiße Tage mehr im Sommer einstellen.
Diese Anpassungskonzepte wie Geoengineering wurden mit Argumenten aus dem Buch „Die globale Umweltkatastrophe hat begonnen!“ von Stefan Engel, Monika Gärtner-Engel und Gabi Fechtner widerlegt. Teilnehmer einer Protestaktion beim Spatenstich für das neue Gaskraftwerk der EnBW berichteten. Empörung in der Diskussionsrunde: Wenn die Stadtverwaltung in ihren bunten Broschüren den „Ausbau erneuerbarer Energien“ schreibt, warum unterstützt sie dann die EnBW bei diesem Projekt? Notwendig ist der sofortige Ausstieg aus der Verbrennung fossiler Energieträger und der Umstieg auf 100 Prozent erneuerbare Energien!
Am Beispiel der Abgaswerte zeigte eine Aktivistin des Jugendverbandes REBELL, welche Blüten der Positivismus in der Praxis treibt: An mehreren stark befahrenen Straßen in Heilbronn wurde der Abgasgrenzwert überschritten. Statt dies zum Anlass zu nehmen, die Verkehrspolitik zu ändern und den ÖPNV auszubauen, wurden ein paar Luftfilter installiert, bis der Grenzwert wieder unterschritten war - Problem gelöst.
Die Vorstellung, wir könnten gesellschaftliche Probleme hauptsächlich mit privaten Initiativen, geändertem Verbraucherverhalten usw. lösen, muss überwunden werden. Heilbronns Oberbürgermeister Mergel bringt es auf den Begriff: „Mit positiven Beispielen wollen wir einander inspirieren.“
Die Inspiration der Teilnehmer unserer Diskussionsrunde ging in eine andere Richtung: Kampf für den echten Sozialismus, um die Lebensgrundlagen der Menschheit zu retten. Dabei wurde auch die Demagogie der Klimaleugner und der AfD aufs Korn genommen. Die Veranstaltung war eine gute Verbindung der Strategiedebatte mit dem Widerstand vor Ort. Mit einem Spendenergebnis von 99 Euro trug sie auch finanziell zur Stärkung unserer Umweltarbeit bei.