Mannheim
Gedenken an die Opfer von drei schrecklichen Massakern in der kurdischen Geschichte
16.03.2024: Ca. 20 Menschen des Kurdischen Kulturvereins Mannheim sowie eine kleine Delegation der MLPD Rhein-Neckar gedachten heute bei strömendem Regen vor dem Mannheimer Hauptbahnhof der drei grausamen Massaker an der kurdischen Bevölkerung.
1. Das Giftgasmassaker, bei dem heute vor 36 Jahren am 16.03.1985 durch den Einsatz von Sarin, Senfgas und dem Nervenkampfstoff VX 5.000 Menschen, darunter viele Frauen und Kinder qualvoll erstickten und weitere 10.000 schwerste Verletzungen erlitten. Das reaktionäre Regime von Saddam Hussein hatte diese Giftgase auch von 17 deutschen Firmen erhalten, u.a. von Karl Kolb, Pilot Plant, der Preussag AG und Bayer. Nach 1990 wurde gegen 22 Angestellte von 10 deutschen Betrieben ermittelt. Drei Angeklagte erhielten Bewährungsstrafen, alle anderen gingen straffrei aus. Die Bundesregierung verweigert Entschädigungen oder ärztliche Hilfe bis zum heutigen Tag.
2. Das Pogrom von Maras wurde vom 19.-26.12.1976 von der faschistischen MHP ausgeführt. Dabei kamen 111 Menschen der alevitischen Glaubensgemeinschaft in der Türkei ums Leben (inoffizielle Angaben halten 500 Ermordete für möglich). Frauen und Mädchen wurden vergewaltigt, 522 Häuser und 289 Arbeitsstätten von Aleviten wurden durch die Faschisten geplündert.
3. Bei dem Roboski-Massaker handelt es sich um einen Luftschlag der türkischen Luftstreitkräfte am 28.12.2011, bei dem 34 überwiegend junge kurdische Zivilisten getötet wurden. Offiziellen Angaben nach soll es sich um Schmuggler in der Provinz Sirnak gehandelt haben..
Mit einem über Lautsprecher übertragenen deutschen Text wurden die Passanten/innen über die Massaker informiert. Diskussions- und Redebeiträge entfielen leider auf Grund technischer Probleme.