Rostock
Antimilitaristische Protestaktion vor Rheinmetall - Weltkonzern des Krieges
Das Friedensbündnis Rostock rief zu einer antimilitaristischen Protestaktion vor dem Tochterunternehmen „Rheinmetall Technical Publications“ unter den Losungen „Grenzen öffnen für Menschen – Grenzen schließen für Waffen“ und „Rheinmetall entwaffnen“ auf. Auch wir von der "Widerstandsgruppe gegen Militarisierung, Weltkriegsgefahr und Umweltzerstörung" beteiligten uns. Es ist eine pazifistische Illusion, Rheinmetall und die imperialistischen Rüstungsmonopole und ihre Waffenexporte im Kapitalismus entwaffnen zu können. Allerdings kann und muss die Aufrüstung und Kriegsvorbereitung mit aller Kraft bekämpft werden, was wir mit unserem Plakat „Keinen Menschen und keinen Euro für Aufrüstung und Völkermord!“ deutlich machten. Darüber und über die Perspektive des echten Sozialismus waren auch Kernfragen in unseren Gesprächen.
Die Aufrüstung boomt. Rheinmetall vervierfachte seit 2022 seinen Börsenwert, steigerte allein im letzten Jahr seinen Umsatz um 12 Prozent auf den Rekord von 7,2 Milliarden Euro und will jetzt die Produktion von Artilleriemunition verzehnfachen! Rheinmetall exportiert Waffen in 138 Länder und erzielt drei Viertel seines Profites damit.
Rheinmetall ist der größte Rüstungskonzern Deutschlands und der fünftgrößte in Europa. Es ist weltweit tätig und unterhält 174 Produktionsstätten in 33 Ländern. Aktuell soll in der Ukraine je eine Fabrik für Artilleriemunition und den Bau von jährlich 400 (!) Panzern gebaut werden. Auch der Krieg in Gaza wird mit Munition und Waffen von Rheinmetall geführt und arbeitet dabei eng mit israelischen Rüstungsfirmen zusammen unter anderem bei der Herstellung von Radhaubitzen und der Entwicklung von ferngesteuerter Präzisionsmunition.
In einer neuen Fabrik in Weeze (NRW) sollen Teile des Kampfjets F-35 hergestellt werden. Diese waren die ersten Bestellungen aus dem 100 Milliarden „Sondervermögen“ als Ersatz für die Tornados als Trägerflugzeug der Atombomben in Büchel. In Unterlüß (Niedersachsen) unterhält Rheinmetall unter anderem ein 50 Quadratkilometer großes Testgelände für Waffen und Munition. Bundeskanzler Olaf Scholz und Kriegsminister Boris Pistorius waren erst kürzlich dort beim ersten Spatenstich für die neue Artilleriegranaten-Fabrik. Das Gefechtsübungszentrum Heer (GÜZ) in der Colbitz-Letzlinger Heide mit Anlagen zum Häuserkampf, wird von einer Rheinmetall-Tochtergesellschaft betrieben.
Damit ist Rheinmetall weltweit führend beteiligt an Kriegen sowie der Vorbereitung des Dritten Weltkriegs und gehört zu den Antreibern der militärischen Aufrüstung. Das ist ja ihr Geschäftsmodell – Maximalprofite für den Preis unzähliger Toter und humanitärer Katastrophen, sowie der Zerstörungen der Umwelt und Vergeudung von Ressourcen.