ALSTOM hält an Entlassungsplänen fest
IG-Metall-Mitglieder lehnen sogenannten „Zukunftsvertrag“ ab
Die IG Metall teilt in einer Pressemitteilung vom 21. März mit: Der "Zukunftstarifvertrag" beim Schienenfahrzeughersteller ALSTOM steht vor dem Aus. In einer Abstimmung sprachen sich 88,1 Prozent der IG Metall-Mitglieder in den betroffenen Werken für eine Kündigung aus.¹ Entgegen dessen Zielsetzung, „die 9600 Arbeitsplätze in Deutschland vorerst zu sichern“², hält die Konzernleitung an seinen Entlassungsplänen fest.
Damit sind 290 Arbeitsplätze an den Standorten Görlitz und Hennigsdorf akut gefährdet. Die "Sicherung" der Arbeitsplätze steht offensichtlich nur auf dem Papier. Als „Gegenleistung“ handelte die Geschäftsführung mit der IG Metall-Führung aus, dass die Beschäftigten auf ihr Urlaubsgeld verzichten. Damit ist die reformistische Taktik des Verzichts, „um Schlimmeres zu verhindern“, krachend gescheitert. Und es bestätigte sich erneut die negative Erfahrung vieler Belegschaften. Als Lehre ist die Losung der MLPD und ihrer Betriebsgruppen heute weit verankert: Verzicht sichert keine Arbeitsplätze! Wir Arbeiterinnen und Arbeiter können nur gewinnen, wenn wir vereinigt gegen die Monopole kämpfen! Zugeständnisse und faule Kompromisse ermuntern die Geschäftsleitung nur zu weiteren Angriffen! Machen wir die Gewerkschaften als Kampforganisationen! Macht mit in der revolutionären Arbeiterpartei MLPD!
Die Ablehnung des „Zukunftsvertrages“ ist zu begrüßen. Statt weiter ausschließlich auf Verhandlungen zu setzen, können die Arbeitsplätze nur mit einem selbständigen Streik wirksam verteidigt werden - mit der offensiven Forderung für die 30-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich als Konzernvereinbarung!
Angesichts der trotz „Beschäftigungssicherung“ stattfindenden Arbeitsplatzvernichtung und der aktuellen Welle von Personalkahlschlagsplänen der Konzerne schlägt die MLPD vor, jetzt mit der Diskussion über offensive und klassenbewusste Forderungen für die im Herbst beginnende Metalltarifrunde zu beginnen. Wir brauchen eine deutliche Reallohnsteigerung und den Erhalt und die Schaffung neuer Arbeitsplätze beim Umbau, Rückbau oder Ausbau von Produktion, Produkten und Transportmitteln im Sinne des Umweltschutzes. Das muss organisiert erkämpft werden! Ein Entwurf des IG-Metall-Vorstandes zur Befragung der Beschäftigten in den Betrieben sieht dagegen nur „individuelle Wahlmöglichkeiten zwischen Zeit und Geld“ vor. Die Frage nach einer kollektiven Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich wird manipulativ gar nicht erst gestellt. Eine individuelle Arbeitszeitverkürzung eines Teils der Belegschaft, noch dazu mit Lohneinbußen, ist kein wirksames Mittel im Kampf um die Verteidigung und Schaffung von Arbeitsplätzen.