Fortschrittliche Studentenbewegung entwickelt sich
Wachsende Politisierung unter Studierenden und Offenheit für den Sozialismus
Auch Studierende wurden in den letzten Wochen massenhaft aktiv in der internationalen Solidarität und in antifaschistischen Massenprotesten. Die Kritik am Kapitalismus und die Suche nach einer Perspektive wächst. MLPD und REBELL sind aktiv an Hochschulen und fördern den Aufbau einer sozialistischen Jugendbewegung.
Widerstand gegen politische Repression der Palästina Solidarität an Hochschulen
In den letzten Wochen wurden bundesweit tausende von Studierenden aktiv gegen den imperialistischen Krieg Israels und den beginnenden Völkermord am palästinensischen Volk in Gaza. Students for a free Palestine wurde vor allem ausgehend von Studierenden in den USA zu einer internationalen Massenbewegung. Auch in Deutschland kam es zu Protesten an Hochschulen. So besetzten am 14. Dezember 2023 mutig einige Dutzend Studierende einen Hörsaal an der Freien Universität Berlin. Sie forderten einen sofortigen Waffenstillstand. Nach Provokationen durch pro-zionistische Studierende räumten 100 Polizisten im Auftrag der Uni-Leitung den Hörsaal. Nun plant der Berliner Senat die Wiedereinführung „politischer Exmatrikulationen“ in das Hochschulgesetz, um kritische, antiimperialistische und kommunistische Studierende aus Hochschulen zu werfen. Die MLPD unterstützt die Forderung, diese neue Stufe der politischen Repression an Hochschulen sofort zu stoppen. Sie wendet sich jedoch auch entschieden gegen antisemitische Strömungen.
Aktiv im antifaschistischen Kampf
Massenhaft beteiligen sich Studierende an den antifaschistischen Demonstrationen in den letzten Wochen. Zunehmend verbindet sich die Solidarität mit dem palästinensischen Volk mit dem Kampf gegen Rassismus und Faschismus. In Göttingen protestierten am 19. Februar zum Jahrestag der faschistischen Morde an neun Migranten gemeinsam Students for Palestine, des BIPoC Komitees und verschiedene antifaschistische Gruppen gegen Rassismus, Faschismus und Krieg. Die Demonstration endete bei der gleichzeitig stattfindenden Montagsdemonstration des Internationalistischen Bündnisses, die sie herzlich begrüßte. Die Verbindung der Palästina Solidarität mit dem antifaschistischen Kampf in Deutschland ist ein wichtiger Schritt für die fortschrittliche Jugendbewegung.
Ansätze einer fortschrittlichen Studierendenbewegung
Bei der Frage „Machst du mit in der REBELL AG?“ kommt gerade am Semesterende oft das Argument „Ich habe keine Zeit – Prüfungen“. Viele stimmen der Kritik daran zu, dass der organisierte Prüfungsmarathon eine geistige Gängelung von Studierenden darstellt. Er dient der sozialen Auslese. In der Abschlussresolution des Studierendenpolitischen Ratschlags, der am 1./2. Dezember 2023 in Göttingen stattfand, heißt es: „Wir kritisieren das repressive Notensystem und die Regelstudienzeit. Drastische Reduzierung der Prüfungslast, damit wir Zeit gewinnen, in die Tiefe und kritisch zu lernen, statt ständigem Druck, die nötigen Credit-Points zu bekommen. Ob als Studierender oder später im Berufsleben: Wir passen uns dem Karrierismus nicht an.“ Eine fortschrittliche Studierendenbewegung braucht vor allem die Verbindung zur Arbeiterklasse, zur Arbeiterjugend, und sie lernt, die führende Rolle der Arbeiterklasse anzuerkennen.
Wachsendes Interesse an der dialektisch-materialistischen Kritik der bürgerlichen Wissenschaft
Im Wintersemester 2023/24 fanden Seminare einiger fortschrittlicher Dozenten zur Kritik an der bürgerlichen Wissenschaft an Hochschulen statt, die auf ein großes Interesse stießen. Auf Grundlage der gewachsenen Suche nach einem Ausweg aus den existentiellen Krisen des Kapitalismus suchen Studierende nach fundierten Antworten. Die eigenständige Befassung mit dem dialektischen Materialismus und seine Anwendung auf die Kritik an der bürgerlichen Umweltforschung, Physik oder Psychologie öffnete den Weg zur Befassung mit dem wissenschaftlichen Sozialismus und Fertigwerden mit Einflüssen des modernen Antikommunismus. In diesen Seminaren, aber auch auf Uni-bezogenen Veranstaltungen, die die MLPD zu diesem Thema durchführte, entwickelte sich eine lebendige Auseinandersetzung um das Buch „Die Krise der bürgerlichen Naturwissenschaft“ von Stefan Engel. Zu klären, dass die Wissenschaft weder politisch neutral noch ideologiefrei ist, hilft Studierenden und Wissenschaftlern, sich von der Einflüssen der bürgerlichen Ideologie über die herrschenden Wissenschaften zu lösen. Dies ist ein wichtiger Beitrag für den Aufbau einer sozialistischen Jugendbewegung auch unter Studierenden, was die MLPD fördert. Sie ruft gleichzeitig dazu auf, den Jugendverband REBELL als Kern dieser Bewegung zu stärken.
Fortschrittliche kritische Wissenschaft – Diskussion auf der Wochentagung der Offenen Akademie
Schon bald wird es möglich sein, auf der Wochentagung der überparteilichen Offenen Akademie vom 23.3. bis 29.3.2024 in Gelsenkirchen die Diskussion über eine fortschrittliche Bildung, Wissenschaft und Kultur weiterzuführen. Gerade mit der wachsenden Politisierung und Aktivität der Jugend hat die Arbeiterklasse eine große Verantwortung, in Kritik an den bürgerlichen Lehrinhalten das materialistisch begründete freie Denken auch unter der Jugend zu fördern und ihnen zu helfen, in der komplexen Wirklichkeit durchzublicken.