Fukushima

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Unverantwortliche Renaissance der Atomenergie

Verschiedene Montagsdemos machen den heutigen Jahrestag der Atomkatastrophe von Fukushima heute zum Thema.

Von Rote Fahne Redaktion
Unverantwortliche Renaissance der Atomenergie
Das mittlerweile abgeschaltete AKW Neckarwestheim (foto: Felix König (CC BY-SA 3.0))

Dazu schreibt Ulrich Achenbach, Moderator der Bochumer Montagsdemonstration:

"Am 11. März 2011 ereignete sich vor der Ostküste das schwerste Erdbeben seit Beginn entsprechender Aufzeichnungen in Japan. Durch ein schweres Seebeben und den dadurch ausgelösten Tsunami verloren über 15.000 Menschen ihr Leben. Weiterhin gab bis 2012 5891 Verletzte sowie weit über 3000 Vermisste. Durch den Tsunami fiel am Standort des Kernkraftwerks Fukushima Daiichi der Strom aus und die Kühlung der Reaktorblöcke wurde unterbrochen. Es kam zu einer Kernschmelze und zu einer großflächigen radioaktiven Verstrahlung, große Gebiete im Umkreis von Fukushima waren unbewohnbar.


Auch heute ist die Gefahr eines Super-GAUs nicht gebannt. Zum einen entstehen in zahlreichen Ländern der Erde neue Kernkraftwerke, zum anderen sind viele Atommeiler durch die aktuellen Kriege gefährdet, wie zum Beispiel das größte Kernkraftwerk in der Ukraine. Die Montagsdemonstranten fordern den sofortigen Stopp des Neubaus von Atomkraftwerken und die Abschaltung aller sich noch in Betrieb befindlichen AKWs und machen deutlich, dass Atomstrom keine Lösung für die bereits begonnene globale Umweltkatastrophe ist, denn die Atomenergie ist nicht beherrschbar und der Atommüll ist eine tickende Zeitbombe! ..."

Auch das aktuelle Buch "Die globale Umweltkatastrophe hat begonnen!" von Stefan Engel, Monika Gärtner-Engel und Gabi Fechtner geht im Abschnitt A8 und ab Seite 416 folgende auf die unverantwortliche Renaissance der Atomenergie ein:

„ Die Abschaltung der letzten drei Atomkraftwerke in Deutschland im April 2023 war ein bedeutender Erfolg der kämpferischen Umweltbewegung. Doch die Entwarnung des Deutschlandfunks war keineswegs angebracht: 'Die Ära der Kernenergie endet – und damit auch die Zeit der großen Proteste.'¹¹³

 

Weltweit sind derzeit 431 Atomkraftwerke betriebsfähig und 108 neue geplant. Vor allem mit der international verbreiteten Propagandalüge über die angeblich CO2-freie Atomenergie wird eine regelrechte Renaissance der Atomkraft betrieben. Gegenwärtig plant China 47 neue Atomreaktoren, Russland 25, Indien 12, Polen 6, die USA 3, Ägypten, Ungarn, Rumänien und Großbritannien jeweils 2 und Iran, Finnland, Japan, Bulgarien, die Tschechische Republik, Pakistan und Argentinien jeweils eins." (S. 390)

Das Buch stellt folgende Forderungen auf

• Sofortige Stilllegung, Baustopp und planmäßiger Rückbau aller Atomkraftwerke, aller Atomanlagen, aller Anlagen zur Urananreicherung oder Produktion von Brennelementen und Atomsprengköpfen sowie des Uranbergbaus weltweit.

• Sanierung verseuchter Flächen und Bergung von atomar verseuchten Stoffen aus den Weltmeeren und aus Schachtanlagen auf Kosten der Verursacher.

• Internationale Ächtung der Gefährdung von Atomanlagen als (Kriegs-)Verbrechen.

Forschungsschwerpunkte: Höchste Sicherheitsstandards bei der Lagerung von Atommüll und anderen Rückständen." (S. 459)

 

Das Buch kann hier gekauft werden