Berlin

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Tesla / Grünheide - Der Widerstand wächst

Mindestens 1200 Demonstranten versammelten sich am 10. März am Bahnhof Fangschleuse bei Grünheide, um gegen die geplante Erweiterung der TESLA-Automobilfabrik zu protestieren. Es gab auch eine Gegendemonstration von Anwohnern mit rund 200 Teilnehmern, die für eine „konstruktive Zusammenarbeit“ mit TESLA und die Werkserweiterung „als Chance für die weitere Entwicklung der Gemeinde“ eintraten.

Korrespondenz
Tesla / Grünheide - Der Widerstand wächst
(rf-foto)

Zu der bisher größten Demonstration hatte das Bündnis „TESLA den Hahn abdrehen“ aufgerufen, dem sich die Bürgerinitiative Grünheide, Robin Wood, Extinction Rebellion und zahlreiche Initiativen angeschlossen haben. Die Initiatoren fordern, das mehrheitliche Votum der Grünheider Bürger gegen den weiteren Ausbau zu akzeptieren und umzusetzen, um die Trinkwasserversorgung der Region nicht zu gefährden - denn „TESLA überschreitet ständig und erheblich“ die Abwassergrenzwerte. Bei der Auftaktkundgebung wurde besonders kritisiert: „Wo Profite wie bei TESLA in Gefahr sind, spielen die Interessen der Bevölkerung keine Rolle“ oder: „Der Kapitalismus ist die Ursache für eine Politik gegen Mensch und Natur“! Angegriffen wurden auch die internationalen Verflechtungen von TESLA und anderen Konzernen, die durch Ausbeutung von Rohstoffen und Arbeitskräften die Lebensgrundlagen der Menschen wie im Kongo oder in Chile gefährden und teilweise schon zerstört haben.


Diese antikapitalistische Stoßrichtung war in vielen Gesprächen deutlich und bestimmend. Es wurde deutlich: „So geht es nicht weiter, wir brauchen eine Alternative“.


Im Gegensatz zu bestimmten scheinradikalen Kampfformen und der Kritik an der zugespitzten umweltpolitischen Situation standen Forderungen wie: „Wir brauchen eine vernünftige Gesellschaft mit Mobilität für alle“ oder: „Wichtig ist eine Veränderung hin zu einer vernünftigen Produktionsweise“. Hier stießen unsere Argumente für einen gesellschaftsverändernden Umweltkampf auf große Offenheit. Die Einladung zur Umweltstrategiekonferenz wurde gerne angenommen. Aktivisten des Widerstandscamps bzw. der Initiative „Tesla-stoppen“, die eine Baumbesetzung organisieren, „bis wir sicher sind, dass der Wald und das Wasser nicht mehr an TESLA verkauft werden“, sagten uns zu, die Strategiekonferenz auf die Tagesordnung eines der nächsten Plena des Camps zu setzen.Wir bleiben in Kontakt und kämpfen für ihre Teilnahme an der Strategiekonferenz.