Internationaler Frauentag

Internationaler Frauentag

Stuttgart: Frauen und Mädchen weltweit im Aufbruch!

"Frauen und Mädchen weltweit im Aufbruch!" - Unter diesem Motto hat das „Frauenbündnis Stuttgart“ zur Kundgebung am 8. März am Nachmittag auf die Königstraße eingeladen. Zusammengeschlossen haben sich im Frauenbündnis: Yeni Kadin (Neue Frau), Iranische Frauen, Frauenverband Courage Stuttgart, MLPD Stuttgart, Afghanische Frauen Stuttgart e.V., Alevitischer Frauenverbund (BW).

Von einer Korrespondentin
Stuttgart: Frauen und Mädchen weltweit im Aufbruch!
Kundgebung vom Frauenbündnis in Stuttgart (rf-foto)

„Was ist Ihnen/Dir an diesem 8. März besonders wichtig?“, so habe ich verschiedene Frauen gefragt. Die erste Angesprochene sagte mir sinngemäß: „Ich bin hier wegen der AfD und der ganzen Rechtsentwicklung. Das darf sich hier nicht ausbreiten, das müssen wir stoppen, besonders wir Frauen.“ „Für die Gleichberechtigung aller Frauen auf der ganzen Welt bin ich hier“, so eine afghanische Frau und sie fügte hinzu: „Die Frauen, die heute in Afghanistan dafür kämpfen, dass sie in die Schule gehen, studieren oder berufstägig sein können, kommen ins Gefängnis. Eine ältere Frau antwortet auf meine Frage: „Frieden auf der Welt, das ist für mich heute das Wichtigste“.

 

Für zwei Frauen vom „Erwerbslosen Ausschuss verdi“ stand an erster Stelle von dem, was sie heute besonders beschäftigt, der Krieg in Palästina, dann die soziale Frage: z.B. „Bürgergeld“ abschaffen und zurück zum Arbeitslosengeld für die ganze Zeit der Arbeitslosigkeit. Empört sind sie auch darüber, dass alle bürgerlichen Parteien die Forderung nach einem Verbot der AfD ignorieren.

 

Auf all das, was heute Frauen am 8. März bewegt, sind die Kungebungsrednerinnen eingegangen. Courage hatte „Rote Karten“ verteilt, die wurden allen Kriegstreibern und Kriegsgewinnlern gezeigt: „Milliarden werden für Waffen ausgegeben und an uns wird gespart. Die Frauen tragen die Hauptlast der Kriege. Wir setzen uns für Waffenstillstand, Frieden und Völkerfreundschaft ein!“

 

Julia Scheller, die Landesvorsitzender der MLPD Baden-Württemberg, führte in ihrer Rede aus, dass die Menschheit in eine latente Existenzkrise geraten ist: von der Weltkriegsgefahr bis zur begonnenen Umweltkatastrophe. Es wird immer deutlicher, dass der Kapitalismus und das Überleben der Menschheit sich gegenseitig ausschließen. Der Kampf um Gleichberechtigung und Befreiung der Frau ist unbedingter Bestandteil des Kampfs für eine Zukunft der Menschheit überhaupt, für einen Kampf für den echten Sozialismus.

 

Erschütternd ist der Bericht der iranischen Frauen. Aber die Sprecherin sagt: „In den 45 Jahren der Schreckensherrschaft des iranischen Regimes ist es nicht gelungen, die Bewegung der iranischen Frauen zu kontrollieren und zu stoppen, wie die iranische Dichterin Simin Bebahani in ihrem Gedicht „Die Löwin des Iran“ schreibt:

 

Du willst mich auslöschen, aber ich werde diesen Ort nicht verlassen, nicht weichen.
Ich werde tanzen, solange ich kann, solange ich mich halten kann.
Meine Stimme wird ertönen, solange ich noch im Zorn singen kann.
Deine Steine und deine Feinschaft fürchte ich nicht, ich bin die Flut des Stromes,
Du kannst meinen Strom nicht aufhalten.
Wir vergeben nicht und wir vergessen nicht.

 

ver.di hat zum Internationalen Frauentag in Stuttgart und Umgebung zum Streik aufgerufen: Beschäfigte im Einzel- und Großhandel, den Kliniken, Bereiche, in denen Tarifrunden laufen. So waren mehrere tausend, vorwiegend junge Frauen, bei der Demonstration, zu der das “Aktionsbündnis 8. März“ eingeladen hatte. Das Frauenbündis hat sich nach dem Ende seiner Kundgebung dem Demonstrationszug angeschlossen.