Berlin
Kein roter Teppich für Marcos Jr.!
Die Besucher des Potsdamer Platzes staunten am 12. März nicht schlecht, als sie letzte Woche einer kämpferischen Truppe von 60 Leuten vor dem Nobelhotel Ritz-Carlton begegneten, wo die ganz großen Staatsoberhäupter wie Joe Biden absteigen.
Die Truppe wurde von einem Blitzlichtgewitter der sofort herbeieilenden Journalisten empfangen. Mit Schildern, Fahnen und mitreißenden Reden galt an diesem Tag die Aufmerksamkeit dem erzreaktionären Marcos Jr., der drei Tage lang zum Staatsbesuch in Berlin weilte. Unüberhörbar wurde der Diktator angeklagt, sein Volk zu verraten, die Reichtümer des Landes zu veräußern, die Menschen zu verschachern. Ein besonderes Interesse hat die deutsche Bundesregierung an gut ausgebildeten Pflegern und Krankenschwestern - egal, ob das Land ausgeblutet wird. Erschütternde Anklagen gegen die brutale Unterdrückung der fortschrittlichen Opposition auf den Philippinen erweckte besonders die Aufmerksamkeit der Umstehenden.
Ein breites Bündnis philippinischer Organisationen wie Gabriela, ALPAS Philipinas und Bayan Europe mit Vertretern armenischer Migranten, Kurdinnen, Solidarität International, Courage und MLPD war zusammen gekommen. Die Kurdinnen forderten Freiheit für die Philippinen, für Kurdistan und Gaza. Sie verglichen den kurdischen und den palästinensischen Befreiungskampf mit dem Kampf auf den Philippinen.
Die Vertreterin der MLPD beleuchtete den Brandherd im südchinesischen Meer: "Der erbitterte Konkurrenzkampf zwischen USA und China ist der Grund, warum die USA Krieg gegen China vorbereiten, der zum Ausgangspunkt eines Dritten Weltkriegs auszuufern droht. Beim Besuch des philippinischen Präsidenten verhandelt Olaf Scholz mit Marcos über die Lieferung deutscher Drohnen an die Philippinen und er fordert den Einsatz deutscher Kriegsschiffe im südchinesischen Meer. Das ist es, was der deutsche Verteidigungsminister mit Kriegsertüchtigung meint: Deutschland will nicht abseits stehen, wenn im südchinesischen Meer um Einflussgebiete kriegerische Auseinandersetzungen geführt werden."
Der Straßenrocker Nümmes trug schöne, bekannte Lieder vor, so dass viele mitsingen konnten. Das gemeinsam gesungene philippinische Lied war der mitreißende abschließende Höhepunkt.
Fünf Exemplare der MLPD-Broschüre "Über die Herausbildung der neuimperialistischen Länder" wechselten den Besitzer. Außerdem wurden die Broschüre zur Perspektive des palästinensischen Befreiungskampfs und die zum Ukraine-Krieg "Der Ukrainekrieg und die offene Krise des imperialistischen Weltsystems" verkauft.