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Zulieferer in Saarlouis im unbefristeten Streik für einen Sozialtarifvertrag

Mit der Schließung des Ford-Werkes in Saarlouis im Jahr 2025 sollen auch 1000 Kolleginnen und Kollegen der sieben Zulieferbetriebe im Zulieferpark ihren Arbeitsplatz verlieren.

Von gp
Zulieferer in Saarlouis im unbefristeten Streik für einen Sozialtarifvertrag
Bild von der Demonstration protestierender Ford-Arbeiter und anderer Belegschaften, der am 22. Juni 2022 durch Saarlouis zog (rf-foto)

Deshalb haben die Beschäftigten von fünf Firmen - Magna, Benteler, Tenneco, Lear und Rhenus LMS - mit überwältigender Mehrheit für einen unbefristeten Streik für einen Sozialtarifvertrag gestimmt. Seit Freitagmorgen streiken die 300 Beschäftigten der Früh- und 200 der Mittagsschicht. Am Freitag demonstrierten sie zum Streiklokal und hielten dort eine Kundgebung ab. Der Streik hatte zur Folge, dass innerhalb weniger Stunden die Produktion im Ford-Werk selbst zum Erliegen kam, da ohne Motor/Getriebe, Achsen, Karosserieteile, Kabelnetzsysteme und Abgasanlagen kein Auto fertiggestellt werden kann. Dadurch kann Ford täglich 600 Autos weniger produzieren und macht pro Tag eine Million Euro Verluste.¹


„Es geht um nichts Geringeres als unsere Zukunft und die unserer Familien“, sagt der Betriebsratsvorsitzende von Benteler.² Aber: Beim Streik für einen Sozialtarifvertrag geht es eben nicht um die Zukunft der Beschäftigten und ihrer Kolleginnen und Kollegen! Denn ein Sozialtarifvertrag setzt die Zustimmung zur Vernichtung von Arbeitsplätzen voraus. Laut IG Metall sind viele Beschäftigte bei den Zulieferern über 50 Jahre alt. Wo sollen die noch Arbeit finden? Eine Abfindung ist nur ein Trostpflaster und schnell aufgebraucht, eine Transfergesellschaft für viele nur ein Übergang in die Arbeitslosigkeit und dann ins Bürgergeld. Und die Arbeitsplätze fehlen der nachfolgenden Generation! Solange die Produktion in Saarlouis läuft, haben die Kolleginnen und Kollegen zusammen mit den Beschäftigten der Zulieferer noch ein Faustpfand in der Hand!