Fridays for Future und Ver.di
Ulm: Unterwanderungsversuch durch „Querdenker“
Die Demo von Fridays For Future Ulm in Kooperation mit Ver.di bzw. DGB-Jugend war ein wichtiger Schritt in Richtung "Arbeiter- und Umweltbewegung gemeinsam". Von der Bühne erläuterten die Sprechernnen und Sprecher vor allem, warum eine klimafreundliche Verkehrswende nur funktionieren kann, wenn die ÖPNV-Beschäftigten eine angemessene Entlohnung und attraktive Arbeitsbedingungen haben.
Kundgebung und Demo waren mehr als früher von einem antifaschistischen Bewusstsein geprägt. Dazu trug auch die kämpferische Punkrockband "Sündflut" bei. Und es war auch die Folge einer vorangegangenen Anti-AfD-Demo in der Stadt mit an die 10.000 Menschen, was für Ulm nicht wenig ist.
Verwirrung stiftete aber eine vermutlich zentral gesteuerte „Querdenker“-Aktion bei diesem FFF-Klimastreik. Die Gruppe trug Schilder mit den Texten: "Rette das Klima, Stopp Geoengineering, Chemtrails, Haarp", "Über 2100 Atombombentests – Atomwaffentests = klimaschädlich", "Über 2100 Atombombentests – menschgemachte Klimakatastrophe", "Bewiesen: Militärische HAARP-Anlagen erzeugen Erdbeben, Stürme, Überschwemmungen", "Seit 1892: 1000 Patente für Technologien zur Wetter und Klima-Manipulation", "US-Patent 4686605: „Wie man mit Wetterwaffen auch Hitze oder Waldbrände erzeugt", "Geoengineering ist schlimmer als Kuhfürze".
Das Klimathema wird aufgegriffen, aber gleichzeitig wird von den Hauptverantwortlichen aus kapitalistischer Profitwirtschaft und Politik durch abstruse Verschwörungstheorien abgelenkt. Denn Wetter und Klima werden von geheimen Mächten, einem Deep State, mit bestimmten Hochtechnologien, besonders aus den USA manipuliert. Geht man den Spuren genauer nach, landet man bei unwissenschaftlichen, abstrusen Theorien, wie dass das große Erdbeben in der Türkei und die Überschwemmungen im Ahrtal mittels elektromagnetischer Wellen ausgelöst wurden. Man landet ebenfalls sehr schnell bei TV-Sendern, Medien und Personen, die eindeutig der faschistischen Szene zuzuordnen sind.
Auf der Demo wurden sie von einem Teil als „Querdenker“ identifiziert. Der Großteil der Teilnehmer aber war einfach verunsichert. Die Schilder waren mit ihrem ökologischen Anstrich geschickt formuliert. Es ist Wachsamkeit und viel Bildungsarbeit unter der Jugend erforderlich. Das Buch "Die Krise der bürgerlichen Ideologie und die Lehre von der Denkweise!" von Stefan Engel kann gut dazu herangezogen werden (siehe: Teil II Kapitel 17 und 18).