Montagsdemo Duisburg

Montagsdemo Duisburg

Thyssenkrupp: Man muss seinen Gegner kennen

Auf der Montagsdemonstration in Duisburg am 4. März 2024 wurde mit Bezug auf die Kahlschlagspläne von ThyssenkruppSteel ein Redebeitrag zum Charakter der Monopole gehalten, den "Rote Fahne News" hier großteils dokumentiert.

Montagsdemonstration Duisburg

Wir sind uns einig, dass die Thyssen-Beschäftigten zum Kampf um ihre Arbeitsplätze gegen „ihren“ Konzern herausgefordert sind. Wenn man in einen Kampf geht, muss man sich aber darüber klar werden, gegen wen man eigentlich kämpft.

 

ThyssenkruppSteel (tkse) ist nicht irgendein großes Unternehmen, sondern ein internationales Monopol. Ein solches ist ein großer komplexer Verbund und Bestandteil des allein herrschenden internationalen Finanzkapitals. Das zeigen schon die komplizierten Verflechtungen mit anderen Großkonzernen, wie E.on, RAG-Stiftung und so weiter. Auch an der Personalstruktur der Führungsebene kann man das sehen. Da sitzen Leute wie der BDI-Vorsitzende Siegfried Russwurm als Vorsitzender im Aufsichtstrat. Da haben Bergbaukonzerne, Autokonzerne und nicht zuletzt internationale Großbanken ein gewichtiges Mitspracherecht über die Konzernstrategie.

 

Spitzenkräfte aus den Parteien wechseln auf Managerposten und umgekehrt, wie z.B. der ehemalige Vizekanzler und SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel heute im Aufsichtsrat. Der Aktienbesitz erstreckt sich international auf 90 Länder. Über Stiftungen als Hauptaktionäre wird die ökonomische und politische Macht verschleiert. Wenn die Beschäftigten von tkse zum Angriff gegen die Kahlschlagpläne übergehen, werden sie diese ganze Meute gegen sich haben. Aber die Kollegen können sich gewiss sein, dass sie wiederum die Arbeiter und Angestellten dieser Großkonzerne auf ihrer Seite haben. Die werden ja auch ausgebeutet und ihre Arbeitsplätze angegriffen.

 

Was von den Versprechungen eines sozialverträglichen Arbeitsplatzabbaus zu halten ist, hat uns der Bergbaukonzern RAG vorgeführt. Heute hinterlässt die RAG eine Politik der Verbrannten Erde mit Arbeitslosigkeit, vernichteten Ausbildungsplätzen, ein Umweltdesaster mit giftigen Rückständen unter und über Tage, usw.. Die Stahlmonopole praktizieren schon jetzt eine Politik der verbrannten Erde - weltweit. Entlang der ganzen Bandbreite der Produktionskette. Das beginnt schon mit den Rohstoffen. In Kolumbien holen Kumpel die Kohle unter erbärmlichsten Verhältnissen aus der Erde. In Brasilien wird der Urwald gerodet um an die Erzlager zu kommen. Die Deiche der Rückhaltebecken sind völlig unsicher und Schlammlawinen haben schon tausende von Menschen in ihren Dörfern begraben. Der deutsche TÜV hat der Anlage trotz Bedenken zugestimmt. Bis heute wurde kein Verantwortlicher verurteilt. Durch den Regenwald werden hunderte von Kilometern Trassen geschlagen, über die das Erz zu den Häfen transportiert wird. Bei der heutigen von Profitgier betriebenen Erzförderung würden die weltweiten Vorkommen nur noch 60 Jahre reichen.

 

Glückauf!