Internationaler Frauentag
Großes Interesse an Kundgebung und kämpferischer Demonstration in Gelsenkirchen
Über 100 Frauen und Mädchen sowie einige Männer kamen auf dem Preuteplatz in der Altstadt zusammen. Bei schönstem Wetter blieben viele Passantinnen und Passanten stehen, um den spannenden Redebeiträgen und Liedern zuzuhören. Zig Male wurden die Beiträge per Handy aufgenommen und erreichten so noch viele weitere Menschen.
Aufgerufen hatte ein Bündnis mit dem Frauenverband Courage, kurdischen Frauen von Kongra-Star, Frauen von ver.di, AUF Gelsenkirchen, dem Freundeskreis Flüchtlingssolidarität, der MLPD, dem Jugendverband REBELL, der Kinderorganisation Rotfüchse, von Solidarität International Emscher-Lippe, der Umweltgewerkschaft Gelsenkirchen/Bottrop/Gladbeck.
Die Alltagsfragen der Frauen wurden angesprochen. Besonders Alleinerziehende werden in Armut gedrückt. Es wurde die Forderung nach einem zweiten Frauenhaus in Gelsenkirchen bekräftigt, weil es zu wenig Plätze gibt für Frauen, die von Gewalt bedroht sind. Am Stand der ver.di-Gewerkschafterinnen wurde die rassistische und extrem frauenfeindliche Politik der AfD attackiert. Auffallend war eine stärkere Teilnahme von jungen Frauen und Mädchen. Eine Schülerin, die sich vom Mobbing-Opfer zur Kämpferin gegen Mobbing im Schulalltag und Cybermobbing aufgerichtet hat, forderte auf, nicht wegzusehen und selbst aktiv zu werden. Die Kinderorganisation Rotfüchse hatte sich gut vorbereitet mit einem Beitrag und schönen roten Rosen, die viele gern gegen Spende nahmen.
Besonders beeindruckend war der „Blick in die Welt“. Der brutale Krieg in Gaza durch das imperialistische Israel wurde verurteilt, aber auch das faschistische Massaker der Hamas und es wurde die Freilassung der Geiseln aus ihrer Gewalt verlangt. Es wurde berichtet, wie Frauen in Russland und der Ukraine nicht mehr bereit sind, ihre Männer und Söhne für die Kriegsmaschinerie preiszugeben. Ein sofortiger Waffenstillstand wurde gefordert. Das Auftreten kurdischer Frauen und Mädchen richtete sich gegen die Verbrechen des türkischen Erdogan-Regimes gegen Kurdistan, was zu unrecht in den Schatten der Weltöffentlichkeit geraten ist. Der Versuch von türkischen Faschisten, bei der Demonstration gegen die kurdischen Frauen zu hetzen, wurde sofort gestoppt. „Jin - Jihan - Azadi - Frauen - Leben - Freiheit“ und „Hoch die internationale Solidarität“ klang es immer wieder vielstimmig.
Der internationalistische Charakter war prägend und verband Frauen und Mädchen aus vielen unterschiedlichen Ländern. Kämpferische Grüße gab es aus dem Flüchtlingslager Kara Tepe von der griechischen Insel Lesbos.
Mit Stolz wurde an die Wurzel des Internationalen Frauentag und seine Gründerin, die deutsche Sozialistin Clara Zetkin, erinnert. Es wurde bekräftigt, dass der Kampf um die Befreiung der Frau in einer Welt ohne Ausbeutung und Unterdrückung aktueller ist denn je. Am Stand des Frauenverbandes Courage, Initiatorin der Aktion, kamen einige Spenden für Kaffee und Kuchen zusammen und es wurden etliche Kontakte geknüpft für die zukünftige Zusammenarbeit. Das neu gestaltete, leuchtend bunte Transparent von Courage strahlte in der Nachmittagssonne und passte zu der aufgeschlossenen und Mut machenden Atmosphäre.