Internationaler Frauentag

Internationaler Frauentag

Deutschlandweit kämpferische, lebendige, internationalistische Aktionen auf der Straße! - Mit Links zu weiteren Berichten

Selbstbewusst, laut, lebendig und unübersehbar meldeten sich Frauen in Deutschland am Internationalen Frauentag zu Wort als Teil einer internationalen Frauenbewegung: Mit großen und kleineren Demonstrationen und Kundgebungen, Aktions- und Infoständen, mit Veranstaltungen, Streikversammlungen, Zusammenkünften in Betrieben. Die Stimmung durchweg kämpferisch und internationalistisch. Die MLPD beteiligte sich aktiv daran.

Von bl
Deutschlandweit kämpferische, lebendige, internationalistische Aktionen auf der Straße! - Mit Links zu weiteren Berichten
Große Demonstration in München am 8. März zum Internationalen Frauentag (rf-foto)

Neben den größeren Aktionen sind die unspektakulären Aktivitäten der Wohngebietsgrupen der MLPD in den Stadtteilen nicht zu unterschäten. So haben in Halle Vertreterinnen und Vertreter von Umweltgewerkschaft, Jugendverband REBELL und der MLPD gemeinsam den Frauen und Mädchen im Wohngebiet Heide-Nord zum Internationalen Frauentag gratuliert. Rosen wurden überreicht, Spenden gesammelt und zum ersten Nachbarschaftsfest 2024 eingeladen.

 

Unter anderem gingen in Berlin, München und Stuttgart jeweils über 6000, in Nürnberg und Leipzig über 2000, in Mannheim 800 und in Erfurt neben einer Streikdemonstration nochmal 400, in Frankfurt bei fünf verschiedenen Aktionen etwa 1500 Menschen auf die Straße.

 

Schon am Morgen ging es in vielen Orten los mit Rosenverteilen vor Betrieben und den Versammlungen der Streikenden im Einzelhandel – überwiegend Frauen. In Erfurt überbrachten MLPD und Rebell der Thüringen-weiten Streikkundgebung und -demo solidarische Grüße zum Streik und Frauentag. „Hier wurden Arbeiter- und Frauenbewegung eins! 90 Prozent der Beschäftigten im Einzelhandel sind von Altersarmut bedroht – und die Großkonzerne Edeka, REWE und Co. sind für keine Lohnerhöhung bereit. (…) Selbstbewusstsein und Kampfbereitschaft der Frauen (und Männer) waren angesichts dieser Dreistigkeit hoch. Wir diskutierten über den echten Sozialismus. Eine Frau: 'In der DDR ging es uns Frauen besser: Kinderbetreuung, jeder hatte Arbeit und eine Wohnung ... Naja aber das mit der Stasi war nicht so gut.' Wir stellten das Buch der MLPD zur Befreiung der Frau vor, welches auswertet, wie sich der Verrat am Sozialismus in der DDR auch in der Frauenfrage gezeigt hat.“

 

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Auf den Kundgebungen kam die ganze Bandbreite der der Anliegen und Forderungen der Frauen zur Sprache: Ungleiche Bezahlung von Männern und Frauen, Inflation, als Alleinerziehende, Mütter mehrerer Kinder oder Rentnerin jeden Cent umdrehen müssen, fehlende Kinderbetreuungsplätze, die Abwälzung der Krisenlasten auf die Familien, die Belastung der Frauen durch die privat auf der Einzelfamilie abgewälzte Verantwortung für die Produktion und Reproduktion des menschlichen Lebens, die doppelte  Ausbeutung der Masse der Frauen und die besondere Unterdrückung aller Frauen mit zunehmender Gewalt gegen Frauen und Mädchen, der Druck auf junge Frauen und Mädchen und ihr Selbstbewusstsein durch Schönheitswahn und -industrie, der mutige Widerstand der Frauen im Iran und Afghanistan usw.

 

Die brennenden und existenziellen aktuellen Menschheitsfragen treiben die Frauen um: die Zerstörung der natürlichen Lebensgrundlagen, die Kriege in der Ukraine, in Palästina/Israel, die Zuspitzung in anderen Regionen, die Gefahr eines atomar geführten Weltkrieges, die Rechtsentwicklung der Regierung und die faschistische Gefahr durch die AfD.  In Frankfurt nahm der Frauenverband Courage das Frauenbild der AfD aufs Korn. „Wir gehen keinen Schritt zurück“ – das erhielt viel Beifall. Ebenso wie die Erklärung des Bundesverbands der Migrantinnen. „Wir zahlen nicht für euren Kriegskurs und die Militarisierung. Wir wollen keinen Dritten Weltkrieg“. In Stuttgart zeigten Courage-Frauen allen Kriegstreibern und Kriegsgewinnlern die „Rote Karte“: „Milliarden werden für Waffen ausgegeben und an uns wird gespart. Die Frauen tragen die Hauptlast der Kriege. Wir setzen uns für Waffenstillstand, Frieden und Völkerfreundschaft ein!“

 

Eine verstärkte Zusammenarbeit und Überwindung der Zersplitterung der Frauenbewegung wurde gefordert, der Frauenpolitische Ratschlag als richtige Plattform dafür bekanntgemacht. Es wurde aber auch deutlich, wieviel auf der Grundlage der praktischen Zusammenarbeit noch zu klären ist. Die Kritik am Kapitalismus und Imperialismus wächst – und die Sehnsucht nach einer gesellschaftlichen Alternative. Das stellen u.a. Berichte aus Nürnberg und Frankfurt fest. Die Diskussion um diese Fragen belebt sich, es gibt erheblichen Diskussionsbedarf und da kamen MLPD und REBELL gerade richtig mit ihren Beiträgen.

 

So führte Julia Scheller, die Landesvorsitzende der MLPD Baden-Württemberg, in Stuttgart aus, „dass die Menschheit in eine latente Existenzkrise geraten ist: von der Weltkriegsgefahr bis zur begonnen Umweltkatastrophe. Es wird immer deutlicher, dass der Kapitalismus und das Überleben der Menschheit sich gegenseitig ausschließen. Der Kampf um Gleichberechtigung und Befreiung der Frau ist unbedingter Bestandteil des Kampfs für eine Zukunft der Menschheit überhaupt, für einen Kampf für den echten Sozialismus.“

 

Das wurde verbunden mit dem Aufruf an die Frauen sich zu organisieren, in der kämpferischen Frauenbewegung, den Gewerkschaften, in der MLPD und im REBELL.

 

Rote Fahne News hat schon einige Korrespondenzen und Berichte zum Internationalen Frauentag veröffentlicht. Vielen Dank allen Korrespondentinnen und Korrespondenten! Hier sind Links zu weiteren Berichten; sie werden weiter aktualisiert.