ICOR-Aufruf zum Internationalen Frauentag 2024
Das Frauenbewusstsein ist international erwacht – für die Befreiung der Frau im echten Sozialismus!
Der internationale Frauentag, der 8. März, steht in diesem Jahr im Zeichen eines erwachenden internationalen Frauenbewusstseins. Frauen stehen auf gegen Kriege und Krisen. Trotz schwierigster Lebensbedingungen und Repression protestieren Mütter, Schwestern und Partnerinnen der Soldaten in der Ukraine gegen das Verheizen der Männer an der Front. "Rote Fahne News" dokumentiert den Aufruf der revolutionären Weltorganisation ICOR zum Internationalen Frauentag 2024.
In Russland kann das Versammlungsverbot Frauen nicht mehr davon abhalten, öffentlich die Rückkehr der Soldaten von der Front zu fordern. Das sind wichtige Signale in einer Situation der wachsenden imperialistischen Rivalität und der damit drohenden Weltkriegsgefahr und einhergehenden verschärften Kriegsgefahr an vielen Brennpunkten der Welt.
Der Ruf „Frau – Leben – Freiheit“ ist nicht mehr zu überhören
Der Ruf der Frauen im Iran „Frau – Leben – Freiheit“ (Jin Jiyan Azadi) ist um die Welt gegangen und nicht mehr zu überhören. Im Iran bestärken sich Frauen- und Arbeiterbewegung gegenseitig im Widerstand gegen das fundamentalistisch-faschistische Mullah-Regime. In Lateinamerika trotzen Frauen unerschrocken den unzähligen Femiziden und ermutigen damit Frauen weltweit, es ihnen gleich zu tun.
Überlebenskampf und Widerstand der Frauen hat volle Unterstützung der ICOR
70% der Opfer im barbarischen Krieg Israels in Gaza sind Frauen und Kinder. Das empört uns zutiefst. Ihr Überlebenskampf und ihr Widerstand hat unser tiefes Mitgefühl und unsere Unterstützung. Eine weltweite Solidaritätsbewegung mit dem Befreiungskampf der Palästinenser ist entstanden, in der hunderttausende Frauen aktiv sind. Wir unterstützen nachdrücklich den unerschrockenen Kampf der Frauen in der DR Kongo, im Sudan und in den Sahelländern (Burkina-Faso, Mali und Niger). Sie hören nicht auf, gegen die ungerechten Kriege zu kämpfen, die von den imperialistischen Mächten zur Plünderung der natürlichen Ressourcen und zur Zerstörung der Umwelt aufgezwungen werden. In Kongo-Kinshasa fordern die zunehmenden bewaffneten Auseinandersetzungen, die von Ruanda aus gesteuert und von multinationalen Bergbaukonzernen unterstützt werden, weiterhin Tausende von Todesopfern. Frauen und Kinder sind die Hauptopfer. Heute stehen die Frauen an vorderster Front, um vor den Botschaften der westlichen imperialistischen Länder zu demonstrieren und deren Doppelzüngigkeit in dieser Tragödie, die bereits Millionen von Toten gefordert hat, anzuprangern.
Krisenlasten werden auf Familien und besonders auf Frauen abgewälzt
In der anhaltenden Weltwirtschafts- und Finanzkrise versucht der Kapitalismus, die Lasten besonders auf die Familien und damit vor allem auf die Frauen abzuwälzen. Aber die bürgerliche Familienordnung ist vielen Frauen längst zu eng geworden. Frauen stehen gegen die Verschärfung der doppelten Ausbeutung und Unterdrückung auf. Bei Streiks von Erzieherinnen und im Gesundheitswesen haben Frauen in Großbritannien, Kanada und Deutschland Selbstbewusstsein und Kampfkraft entwickelt.
Frauen werden zu Aktivistinnen für den Schutz von Mensch und Natur
Die begonnene globale Umweltkatastrophe geht damit einher, dass Frauen zu Aktivistinnen für den Schutz von Mensch und Natur werden. In Indien kämpfen Bäuerinnen unerschrocken gegen die zerstörerischen Folgen von Stahl- und Zementindustrie für ihre Lebensgrundlagen. Im Jemen enthüllen Frauen trotz persönlicher Bedrohung, welche verheerenden Folgen der dortige Krieg für die Umwelt und die Gesundheit der Menschen hat. Sie möchten damit Frauen auf der ganzen Welt mobilisieren.
Internationale antifaschistische Bewegung gestärkt
Um seine Ziele durchzusetzen, greift das imperialistische Weltsystem immer mehr zu ultrarechten und faschistischen Regierungsmethoden und reaktionärer Demagogie, gerade für die Rolle der Frauen. Indische Frauen - insbesondere von Minderheiten, der Arbeiterklasse und der Bauernschaft - erleiden unter der faschistischen Hindutva- und Konzernregierung Modi großes Leid. All das hat eine internationale antifaschistische Bewegung gestärkt. Aus Russland berichten Frauen, dass sie schon vor den Wahlen im März den Kampf gegen das danach drohende Abtreibungsverbot vorbereiten. Die mutigen Frauen in Afghanistan organisieren geheime Mädchenschulen und tauchen trotz tödlicher Bedrohung immer wieder mit Protesten auf der Straße auf. In Rojava/Nord-Syrien wehren sich Frauen und Massen gegen erneute heftige Angriffe des faschistischen Erdogan-Regimes und islamistische Banden.
Am 8. März für die sozialistische Perspektive der Befreiung der Frau
Der 8. März als internationaler Frauentag wurde auf Initiative der Sozialistin Clara Zetkin auf der II. Internationalen Sozialistischen Frauenkonferenz 1910 beschlossen. Seitdem verbindet dieser Tag die kämpferische Frauenbewegung der Welt. In vielen Ländern kämpften und kämpfen Frauen todesmutig um ihre Rechte und nicht wenige bezahlten diesen Kampf mit ihrem Leben. Kommunistinnen waren und sind wichtige Pionierinnen und Führerinnen in diesem Kampf. Sie verkörpern die sozialistische Perspektive der Befreiung der Frau an diesem Tag.
Die ICOR ist dieser Perspektive verpflichtet und führt aktiv die Auseinandersetzung, wie eine solche Perspektive heute Wirklichkeit werden kann. Die Orientierung am Kampf und den Bedürfnissen der Masse der Frauen und die enge Verbindung von Frauen- und Arbeiterbewegung sind Bestandteil des Kampfs um Befreiung für beide. Dazu gehört auch die Auseinandersetzung über die notwendigen Lehren aus dem Verrat am Sozialismus mit seinen negativen Folgen für die Frauen. Nach der Oktoberrevolution 1917 in Russland wurde unter Lenin der Kampf um die Befreiung der Frau erstmals gesamtgesellschaftliche Leitlinie. In der sozialistischen Sowjetunion hatten Frauen auf ihrem Weg zur Befreiung die bis dahin weitreichendsten politischen und wirtschaftlichen Rechte sowie eine gesamtgesellschaftliche Leitlinie der Gleichberechtigung und Befreiung erreicht.
Um Lehren aus diesen und anderen Erfahrungen zu ziehen, gehören Frauen unbedingt auf das ICOR-Seminar „Lenins Lehren sind lebendig“. Es wird vom 13. bis 15. September in Deutschland stattfinden.
Stärken wir die weltweite kämpferische Frauenbewegung!
Machen wir den 8. März rund um die Welt zu einem Kampftag für die Befreiung der Frau und der gesamten Menschheit!