Arbeiter- und Frauenbewegung gemeinsam
8. März in Erfurt – kämpferisch, selbstbewusst - und noch einiges zu klären
Nachdem die Frauen in der Früh am Tor bereits Rosen bekamen, starteten am Vormittag die ver.di-Beschäftigten aus dem Einzelhandel – überwiegend Frauen – kämpferisch und selbstbewusst mit einer thüringenweiten Streikkundgebung und -demo. MLPD und REBELL überbrachten Solidarität zum Streik und zum Frauentag.
Hier wurden Arbeiter- und Frauenbewegung eins! 90 Prozent der Beschäftigten im Einzelhandel sind von Altersarmut bedroht – und die Großkonzerne Edeka, REWE und Co. sind für keine Lohnerhöhung bereit. Der Gewerkschaftsvertreter rechnete vor, dass jede Beschäftigte im Einzelhandel ca. 850 Euro monatlich an Profit erwirtschaftet, die sie nicht vergütet bekommt: Die Konzernbosse stecken sie sich in die Tasche!
Die Forderungen von ver.di sind noch nicht einmal die Hälfte dessen und sollen überzogen sein? Selbstbewusstsein und Kampfbereitschaft der Frauen (und Männer) waren angesichts dieser Dreistigkeit hoch. Wir diskutierten über den echten Sozialismus. Eine Frau: „In der DDR ging es uns Frauen besser: Kinderbetreuung, jeder hatte Arbeit und eine Wohnung ... Naja aber das mit der Stasi war nicht so gut.“ Wir stellten das Buch der MLPD zur Befreiung der Frau vor, welches auswertet, wie sich der Verrat am Sozialismus in der DDR auch in der Frauenfrage gezeigt hat. Der echte Sozialismus wurde zum Thema gemacht!
Am Nachmittag gab es eine zweite Demo vom „feministischen Frauenkampftagbündnis“ mit bis zu 400 Menschen – hauptsächlich jungen Frauen. Der REBELL lud sie ein, mitzumachen und zum Pfingstjugendtreffen zu kommen. Manche waren das erste Mal auf einer Demo. Jedoch ein regelrechter Skandal, der dem Gedanken des 8. März als internationalem Frauentag widerspricht: Frauen (und Männer), die palästinensische Kufiya trugen und Schilder zur Solidarität mit den Frauen in Gaza ausdrückten, wurden klammheimlich von der Demo ausgeschlossen! Sie meldeten eine Spontankundgebung an und zogen hinter der „großen“ Demo her.
Wir vom REBELL haben ihnen unsere Solidarität ausgedrückt, gegen ihren Ausschluss auf’s Schärfste protestiert und das unter den übrigen Demoteilnehmern bekannt gemacht – keiner fand es gut! Das ist eine Spaltung der internationalen Frauenbewegung. Die antideutschen Kräfte, von denen sowas ausgeht und die aufgrund ihrer tiefen Krise kein Wort zu unserer REBELL-Fahne gesagt haben, werden sich noch umgucken – die Palästina-solidarischen und fortschrittlichen Kräfte auch in der Frauenbewegung haben sich enger vernetzt und werden eine solche Spaltung nicht erneut zulassen! Die Ausgeschlossenen, unter anderem die frisch gegründete Gruppe „Erfurt Unsilenced“ wurde zum Pfingstjugendtreffen eingeladen – wo fortschrittliche Palästina-solidarische Menschen herzlich willkommen sind!