Demonstration am 10. März

Demonstration am 10. März

Tesla/Grünheide – das zweite Lützerath?

Seit dem 28. Februar 2024 hat die Aktivistengruppe „Tesla stoppen“ begonnen, Baumhäuser in den Grünheider Wald in der Nähe vom Bahnhof Fangschleuse zu bauen, um gegen die Erweiterung des Tesla-Werkes zu demonstrieren.

Korrespondenz aus Berlin
Tesla/Grünheide – das zweite Lützerath?
Waldbesetzung gegen die Ausdehnung von Tesla (rf-foto)

Diese Erweiterung sieht vor, dass zur bereits bestehenden Tesla-Fabrik mehr als 112 ha Wald in Industriefläche umgewandelt werden sollen und das Land dann an Tesla verkauft wird. Vor einer Woche hatten die Einwohner Grünheides bereits in einer Abstimmung mit einer Mehrheit von 62% den Ausbau des Tesla-Werkes abgelehnt. Aktuell wurde über den zuständigen Wasserverband bekannt, dass Tesla die Grenzwerte für Stickstoff und Phosphor teils um das Sechsfache überschritten hat.

 

Im Abwasser wurde festgestellt, dass für Stickstoffe statt erlaubter 50 Milligramm pro Liter jedoch Spitzenwerte von 220 – 240 Milligramm pro Liter enthalten waren. Aufforderungen des Wasserverbands, dies sofort zu verändern, wurden bisher von Tesla schlichtweg ignoriert – ohne weitere Konsequezen.  Ein Kernanliegen der Aktivisten ist der Kampf gegen den Wasserverbrauch, die Gefährdung des Trinkwassers von 170.000 Menschen in der Region. Der Kampf wird von der Bevölkerung, der vor Ort arbeitenden Bürgerinitiative sowie der französischen Bewegung „Aufstände der Erde“ (Les Soul'evements de la terre) unterstützt, bundesweit reisen weitere Aktivisten an.

 

Im Zusammenhang mit unserem regelmäßigen Rote-Fahne-Verkauf am Bahnhof Fangschleuse (Abfahrt und Rückfahrt Hunderter Tesla-Arbeiter und -Arbeiterinnen) haben wir sofort das Camp aufgesucht. An den Baumhäusern sind Banner angebracht, auf denen steht: „Wald statt Asphalt“, „Wasser ist ein Menschenrecht“ oder unübersehbar: „Für ein Leben jenseits des Kapitalismus“. Es flatterte eine Fahne der autonomen kurdischen Region Rojava im Wind.

 

Wir erklärten uns solidarisch mit ihrem Kampf, haben die Aktivisten zur umweltpolitischen Strategiekonferenz eingeladen und das neue Buch „Die globale Umweltkatastrophe hat begonnen“ vorgestellt. In den ersten Gesprächen war es wichtig, die Einheit von Arbeiter- und Umweltbewegung herauszustellen: dass Maßnahmen zum Umweltschutz nicht gegen Arbeitsplätze bei Tesla ausgespielt werden. Auch Tesla-Kollegen sind gegen die weitere Waldzerstörung, sehen die Notwendigkeit der Einheit vom Kampf um bessere Arbeitsbedingungen und Rettung der Umwelt vor der Profitgier von Tesla.

 

Hier besteht noch weiterer Klärungsbedarf. Eine gute Gelegenheit dafür ist die Teilnahme an der Demonstration der Bürgerinitiative und der Grünheider Bevölkerung am 10. März um 14.00 Uhr am Bahnhof Fangschleuse – Abschluss Rathaus Grünheide. Es soll am 14.3.24 von der Gemeindevertretung voraussichtlich über die endgültige Erweiterung entschieden werden. Dort werden wir die Strategiekonferenz weiter bekannt machen, um eine Teilnahme werben.