Braunschweig

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Bildungsnachmittag zum Buch „Sozialismus am Ende?“ - Lehren aus dem Verrat am Sozialismus

Auf unserem traditionellen kreisweiten Bildungstag im Dezember wurde der Wunsch geäußert, so etwas regelmäßig, aber lieber nur halbe Tage zu machen.

Korrespondenz

Am Samstag, dem 24. Februar, war  nun der Auftakt eines neuen Formats: von 14 bis 18 Uhr, mit einer Kaffee- und Kuchen-Pause, gingen wir der Frage nach, wie der Verrat am Sozialismus möglich war.

Sozialismus am Ende?

150 Seiten

4,60 €

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Nach einer kurzen Einleitung wurde zuerst der Redebeitrag von Stefan Engel zum Sozialismus vorgelesen, der am 3. Oktober 2023 auf Rote Fahne News veröffentlicht wurde: „Sozialismus ist das einzige System, das die Menschheit überleben lässt!“ Dann wurden in zwei Einheiten à 1,5 Stunden Auszüge aus dem Kapitel 1 vom Buch „Sozialismus am Ende?“ reihum laut vorgelesen und diskutiert.

 

In diesem Kapitel wird anschaulich behandelt, wie sich in der sozialistischen Sowjetunion und in der DDR in Partei, Wirtschaft und Staatsapparat eine kleinbürgerlich-egoistisch denkende Bürokratie herausbildete und immer weiter ausbreitete, bis sie schließlich 1956 als neue herrschende Klasse die Macht übernahm und den Kapitalismus wieder einführte.

 

Wir hatten eine sehr lebhafte Diskussion: Was ist überhaupt kleinbürgerliche Denkweise und was ist der Unterschied zur bürgerlichen Denkweise? Was ist proletarische Denkweise? Unter welchen Bedingungen kann die kleinbürgerliche Denkweise vordringen, wie hängt das mit der Klassenlage zusammen, mit der Lebensweise? Vielen war auch die historische Situation in den 1930er bis 1950er Jahren wenig bekannt. Was waren die Verdienste, aber auch die ernsten Fehler Stalins?  Immer wieder wurde auf den Redebeitrag von Stefan Bezug genommen, der das in einfacher Sprache gut auf den Punkt bringt. Ausführlich wurde über die Schlussfolgerungen  gesprochen, die die MLPD gezogen hat mit der „Lehre von der Denkweise“: die Bedeutung des ideologischen Kampfs, die richtige Behandlung der Widersprüche, Kritik und Selbstkritik als Entwicklungsgesetz und unser umfassendes System der Selbstkontrolle, das Parteimaximum, aber auch die große Bedeutung der Massenorganisationen im Sozialismus.

 

In der Schlussrunde betonten mehrere, dass sie viel Stoff zum Nachdenken und viele Anregungen bekommen haben: für eine bessere Werbung für den Sozialismus, für den Kampf um die Denkweise heute z.B. im Betrieb oder in der ehrenamtlichen Arbeit, aber auch für die Aufarbeitung der eigenen Vergangenheit in der DDR. Und: nächstes Mal brauchen wir mehr Kuchen und Obst. Nachdenken macht hungrig!

 

Alle wollen wieder kommen! Nächstes Thema: „Kulturrevolution in China.“