2.500 ziehen am 1. März durch die Stadt
Hamburg: Umweltgewerkschaft macht Strategiekonferenz im April bekannt
Auf den letzten Drücker kam auch in Hamburg noch eine gemeinsame Demo von ver.di und Fridays for Future am 1. März zustande. Ich hatte die ganze Woche auf den Homepages von beiden geguckt - nichts.
Die Hochbahner hatten am Vortag schon eine kämpferische Demo für ihre Tarifforderungen gemacht. Na, dachte ich, dann ist in Hamburg wohl nichts los am globalen Klimaaktionstag, seltsam. Abends kam dann eine E-Mail von der Klimaschutzinitiative Vollhöfner Wald, dass am 1. März um 11.30 Uhr eine Versammlung vorm Gewerkschaftshaus sei. Überraschung!
Zum Glück kamen die Flyer zur Werbung für die Strategiekonferenz der Umweltbewegung am 20./21. April noch gerade rechtzeitig, sodass ich gut gerüstet und mit einer Fahne der Umweltgewerkschaft und ver.di-Anstecker zur Kundgebung ging. Dort traf ich auf einige Leute, die auch sauer waren, dass von FFF dieses Mal gar keine Mobiliisierung für den Globalen Klimastreiktag gemacht worden war. Dabei sei doch die gemeinsame Aktion mit ver.di so wichtig.
Es waren sehr viele Hochbahn- und Busfahrer da und ich sprach sie an: Einladung zu einer Strategiekonferenz zur Rettung der Umwelt - Arbeiter- und Umweltbewegung gemeinsam! Manche reagierten verblüfft, aber im Gespräch klärten wir, dass wir unsere Lebensgrundlagen retten müssen für unsere Zukunft und die unserer Kinder. Das fanden viele richtig. Schließlich sind sie auch dafür, dass der ÖPNV ausgebaut wird und dafür mehr Leute eingestellt werden. Aber: nach Berlin fahren? Sie könnten das nicht, müssten da arbeiten usw. Ich schlug mehreren solcher kleinen Grüppchen von Kollegen vor, dass sie es doch im Betrieb und unter gewerkschaftlichen Vertrauensleuten beraten sollten und evtl. eine Delegation hinfährt, die ihre Überlegungen einbringt. Das fanden sie eine gute Idee. Mit einigen sprach ich auch, dass man mit dem Deutschlandticket gut von Hamburg nach Berlin kommt.
Ich verteilte ca. 150 Flayer zur Strategiekonferenz. Es gab auch Kollegen, die von der Strategiekonferenz und Umweltfragen nichts wissen wollten. Vom Gewerkschaftshaus zogen wir mit rund 2.500 Menschen durch die Innenstadt erst zum Hochbahnhaus, wo die Kolleginnen und Kollegen lautstark ihr Forderungen nach Entlastung, 35-Stundenwoche bei vollem Lohnausgleich und mehr Lohn vortrugen. Dann weiter zum Rathaus, wo die Abschlusskundgebung mit kämpferischen Beiträgen stattfand; es sprach auch eine Vertreterin von FFF Hamburg.
Finanzsenator Dressel war ebenfalls eingeladen, ihm wurden 12.450 Unterschriften für einen Kurswechsel im ÖPNV mit besseren Arbeitsbedingungen, mehr Personal und Investitionen in den Nahverkehr von jährlich 16 Mrd. Euro bis 2030 übergeben. Er redete sich raus, Hamburg investiere viel in den Nahverkehr, der Bund sei schuld und unterstütze die Länder zu wenig. Dann unterschrieb er auch die Unterschriftenliste - der Heuchler! Die Kolleginnen und Kollegen nahmen es mit gemischten Gefühlen auf.