Rote-Fahne-Verkauf am Betrieb
"AfD verbieten! Wie denkt ihr darüber?"
Mittagsschichtwechsel am Tor des Sprinter-Werks in Düsseldorf. Wir bieten den Kollegen das Rote-Fahne-Magazin an mit der Frage "AfD verbieten! Wie denkt ihr darüber?"
Die Begründung für die Verbotsforderung wird auf dem Titelblatt mit der grafischen Demaskierung der AfD als Nazi-Partei gut mitgeliefert. Ein Bild vom Düsseldorfer Karneval, vom Wagen, der von J. Tilly entworfen wurde.
Reaktionen auf den Magazin-Titel und unsere Ansprache erhalten wir nicht bei jeder Ausgabe. Doch heute kommt nicht nur eine deutlich betonte Zustimmung eines Kollegen, sondern mehrfach eine kontroverse Auseinandersetzung zustande.
Ein Kollege wendet ein, dass solch ein Verbot doch eher dem Stil der Regierungen in China, Korea oder Russland entsprechen würde. Ich weise ihn auf angekündigte faschistische Methoden hin, auf Höckes "wohltemporierte Grausamkeit" gegen Leute, die nicht "hierher passen" und auf die angedrohten Maßnahmen gegen sozialistisch eingestellte Leute. Offenkundig können meine Hinweise seine Verteidigungslinien für die AfD nicht mehr erschüttern - diese sei eine demokratische Friedenspartei; "Correctiv" hätte doch seine Behauptungen über das Potsdamer Geheimtreffen widerrufen; dort sei es nur um die Ausweisung kriminieller Ausländer gegangen usw. usf.
Auch eine weitere Kollegin fühlt sich herausgefordert, für die AfD Stellung zu beziehen. Die demagogischen Manöver der AfD-Leute verstellen einigen Kollegen den Blick dafür, dass diese Partei die Unzufriedenheit nur aufgreift, um das Finanzkapital in Schutz und aus der Schusslinie zu nehmen. Die AfD-Anhänger können nicht glauben, dass die AfD-Anschauungen in der Unterdrückung fortschrittlicher Bewegungen enden werden. Es wird um Unterdrückung sozialistischer Zielsetzungen in der Arbeiterbewegung, Unterdrückung einer Bewegung für wirksamen Umweltschutz, für Frauenrechte, Rechte von Geflüchteten usw. gehen!
Dieser Rote-Fahne-Titel hilft, die offenkundig dazu schwelenden politischen Gegensätze aufzudecken. Das Rote-Fahne-Magazin wird auch den beiden Käufern helfen, die nötige Debatte mit konkreten Kenntnissen daraus zu führen!