Zum Interview mit Gabi Fechtner

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Revisionisten und Papst - segensreiche Gemeinsamkeiten als Ausweg zur Hölle

Im "Rote Fahne"-Interview vom 2. Februar, „Entscheidungen für die Zukunft herausgefordert", führt die Parteivorsitzende Gabi Fechtner eine treffliche Polemik mit Revisionisten. Allen voran die DKP verbreiten sie, der „globale Süden“ sei der große Hoffnungsträger.

Korrespondenz aus Wuppertal
Revisionisten und Papst - segensreiche Gemeinsamkeiten als Ausweg zur Hölle
Das Wachstum der katholischen Kirche im Süden (foto: Screenshot)

Für Revisionisten spielt das Vertrauen in das Millionenheer des internationalen Industrieproletariats und die Vorbereitung der internationalen sozialistischen Revolution dieselbe Rolle, wie für die stramm Bibelgläubigen der verbotene Biss von Eva in den Apfel im Paradies.


Tatsächlich gibt es erstaunliche Parallelen zur katholischen Amtskirche. Bekanntlich kommen dieser auch Massen an Gläubigen als Anhänger abhanden. In Europa verlor die katholische Kirche laut einer Statistik des schweizerischen Fernsehsenders SRF von 2021 von insgesamt 290 Millionen Mitgliedern 240.000 Mitglieder – Tendenz seither ungebrochen steigend, wohlgemerkt: der Abwärtstrend.


Den Katholiken wird nämlich, abgesehen von den Missbrauchsskandalen, einiges zugemutet. So stimmte NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) in einer Weihnachtsbotschaft im Landtag ein hohes Lied an: „Ich freue mich richtig darüber, dass Christus geboren wurde.“ …Und an eines muss man ja auch denken: Wenn er nicht geboren worden wäre, gäbe es keine CDU“. (WZ, 16.12.2023). Halleluja! Jetzt soll der gute Mann auch noch verantwortlich für die Gründung der christlich getarnten Monopolpartei CDU sein. Da fällt einem nur der Spruch des Dichters William Shakespeare aus dem Mittelalter ein: „Die Hölle ist leer – alle Teufel sind hier“.

 

Um in Deutschland die Mitglieder der katholischen Kirche bei der Stange zu halten oder gar neue zu fischen, trifft man momentan in den Gefilden der Amtskirche wahre Heerscharen von Unternehmensberatern. Nach einem "besseren" Rezept kocht seit geraumer Zeit der Papst. Seine strategische Neuausrichtung heißt: "Konzentration auf den globalen Süden". Laut Statistik von 2021 konnte sie in Afrika zu den 265 Mio. noch 8,3 Mio. Mitglieder hinzugewinnen. In Asien kamen zu den 153 Mio. noch 1,5 Mio. hinzu, in Ozeanien zu den 11 Mio. 55.000 und in Amerika (speziell Lateinamerika) zu den 660 Mio. 6,6 Mio. Der Papst hat es geschickt verstanden, auf Reisen, in Massenmedien und auf internationalen Konferenzen, den Hunger, imperialistische Kriege und Umweltverbrechen in diesen Regionen und den gigantischen Reichtum von Konzernen anzuprangern und Hilfe aus dem Norden einzufordern. Der faschistische argentinische Präsident Javier Milei hatte im Wahlkampf den Papst gar als Kommunisten beschimpft, was dessen Ansehen aufwertete. Mehr dazu in der SRF-Dokumentation "Vatikan, die diskrete Weltmacht".