Opel
Kurzarbeit und das Märchen vom Schutz vor betriebsbedingten Kündigungen
„Der Blitz“, gemeinsame Zeitung von Kollegen für Kollegen aller Opel-Werke und Zulieferer in Deutschland, schreibt:
Jetzt haben wir mal wieder Kurzarbeit in Eisenach. In den letzten 20 Jahren gab es weit mehr Jahre mit Kurzarbeit als ohne. Wir sind das schon gewöhnt, aber das macht die Sache nicht besser. Jetzt müssen wir sparen, für die Steuerrückzahlung im nächsten Jahr.
Jeden Monat fehlen uns 8 Prozent vom Lohn. Die Begründung für die Kurzarbeit ist: „Aufgrund der weltweiten Krisen wird leider auch unser Grandland nicht ausreichend nachgefragt“.
Krisen sind im Kapitalismus gesetzmäßig. Diese Krisen können die Kapitalisten auch nur bekämpfen, indem sie die nächste viel tiefere Krise vorbereiten. Das wissen sie auch ganz genau.
Deshalb steht in jedem „Zukunftstarifvertrag“ eine Notfallklausel. In unserem Vertrag ist geregelt: Wenn der Markt in Europa für PKWs und leichte Nutzfahrzeuge in eine Krise gerät und unter 15 Millionen fällt, kann man außerordentlich gekündigt werden. Da der Markt in Europa bereits seit 2021 unter 15 Millionen Autos liegt, kann Opel jederzeit den Vertrag kündigen.
Im Jahr 2023 liegt die Zahl der Neuzulassungen in Gesamteuropa bei 12,8 Millionen Neuzulassungen. Es ist und bleibt ein Märchen, dass wir einen Schutz vor betriebsbedingten Kündigungen hätten.