Solidaritätserklärung der MLPD
An die am 19. Februar 2024 streikenden ver.di-Kolleginnen und -Kollegen der HAVAG
Für die MLPD Halle schickt Frank Oettler herzliche Solidaritätsgrüße an die am heutigen 19. Februar 2024 streikenden ver.di-Kolleginnen und -Kollegen in der Halleschen Verkehrs AG (HAVAG). Frank Oettler ist Sprecher der MLPD Halle, ver.di-Mitglied und war 26 Jahre selbst als Straßenbahnfahrer überwiegend in einer 6-Tage-Arbeitswoche und chaotischem 6-Schicht-System tätig. In Folge dessen ist er einseitig erblindet und arbeitet seit sieben Jahren als Sachbearbeiter bei der HAVAG.
Die Solidaritätserklärung der MLPD ist auch all unseren Kolleginnen und Kollegen gewidemt, die in Folge der Arbeitsbedingungen schwer erkrankt oder bereits vorzeitig verstorben sind.
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
voll und ganz unterstützen wir Marxisten-Leninisten, viele von uns selbst Arbeiter und Angestellte, den erneuten Aufruf von ver.di zum Warnstreik am 19. Februar 2024 in der Halleschen Verkehrs AG (HAVAG). Das "Angebot" des sogenannten Kommunalen Arbeitgeber-Verbands (KAV) haben unsere Gewerkschaftsvertreter berechtigt als "Frechheit" bezeichnet. Würden wir es annehmen, käme real nicht einmal ein Inflationsausgleich für uns heraus. Und dann noch statt üblicherweise 12 Monate Laufzeit, 36 Monate, ginge es allein nach dem KAV. Geht es aber nicht. Denn noch haben wir mit unserer ver.di ein Wörtchen mitzureden. Denn bisher haben wir "nur" zu Warnstreiks aufgerufen.
Machen wir dem KAV doch eine "Freude" für sein "Angebot" und legen wir noch eine Schippe drauf, mit Urabstimmung und unbefristetem Streik. Und weil die Damen und Herren Vertreter des Kapitalisten-Verbands KAV uns nicht mal im Fahrdienst die Pausen- und Wendezeiten wieder bezahlen wollen, um so unsere Dienstzeiten wenigstens etwas zu verkürzen, sollten wir uns nun wirklich an unseren GdL-Kolleginnen und -Kollegen ein Beispiel nehmen und auch die Forderung nach der 35-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich auf die Tagesordnung setzen.
Es ist eine "Ausrede" des KAV, wenn sie jammern, sie finden nicht das notwendige Personal. Mit einer wirklich attraktiven Vergütung, Pausen-Ruhe und Urlaubszeiten, würden dem Verkehrsbetrieb die Bewerber die Türen einrennen. Und viele neue nützliche Arbeitsplätze brauchen wir in unserer Stadt, auch für die Zukunft unserer Jugend.
Ein attraktiver ÖPNV auf Grundlage echter erneuerbarer Energien ohne jeden Schwindel, mit kurzer Taktung, sauber, sicher und wie benötigt, entsprechend geheizt oder gekühlt, Straßenbahn-Lastenverkehr für Betriebe und Einrichtungen sowie kostenlos für alle Benutzer und finanziert durch eine ÖPNV-Steuer für Unternehmer entsprechend ihrem Umsatz, könnte morgen schon zu einer echten "Verkehrswende" im Kampf gegen die bereits begonnene globale Umweltkatastrophe beitragen. Jedoch muss das alles von uns Arbeitern, Angestellten gemeinsam mit der Jugend hart und gegen den Widerstand der kapitalistischen Profitgeier und der Karrieristen in Wirtschaft und Politik durchkämpft werden. ...
Mit kollegialen, solidarischen Grüßen
Frank Oettler