Großes Interesse, Nachdenken und Begeisterung
Zweite Aufführung der Revue zum Gedenken an den Hamburger Aufstand 1923
Am Sonnabend, dem 3. Februar 2024, führte die Hamburger Geschichts- und Kulturwerkstatt zum zweiten Mal die Revue »Sie haben schon einmal in den Abgrund geschaut« in der Aula der Schule in der Fährstraße auf. Die Uraufführung war auf der Großveranstaltung der MLPD am 29. Oktober 23 in Hamburg.
Über 70 Besucherinnen und Besucher waren gekommen. Breit gefächert aus der Nachbarschaft in Wilhelmsburg, aus Gewerkschaften, Freunde der Theater-Crew, Kulturschaffende aus der Hamburger Theaterszene.
Mit dem neuen Prolog stellte die Theatergruppe vor allen Dingen den Bezug zur heutigen Zeit her, in der niemand schweigen darf, und positioniert sich als Teil der antifaschistischen Massenbewegung gegen Rechtsentwicklung, die faschistische AfD und für deren Verbot. Aber auch für die Notwendigkeit des Kampfs in heutigen Zeiten um eine vom Kapitalismus befreite Gesellschaft, wozu der Hamburger Aufstand wichtige Impulse enthält.
Die Szenen zum Hamburger Aufstand, Lieder aus der Arbeiterbewegung wie das „Resolutionslied“ von Bertolt Brecht oder »Wem ham'se die Krone die Krone geklaut« begeisterten die Zuschauer ebenso wie neu geschriebene Lieder, Gedichte, Choreografien. Das Publikum ging im Verlauf der Revue immer mehr mit – vom ersten schüchternen Applaus bis hin zur Schluss-Zugabe. Und wurde dadurch vom „Betrachter“ zum „überzeugten Teilnehmer“ am Hamburger Aufstand und offen für dessen revolutionären Charakter.
In der anschließenden Diskussion gab es ausdrücklich Dank für das Thema und seine Darstellung. Viele Nachfragen, wie diese Revue entstanden ist, wie sich die Theatergruppe zusammengefunden hat, ob es weitere Pläne für Aufführungen gibt. Inhaltlich gab es Nachfragen nach dem opportunistischen Kurs in der KPD-Führung. Und welche Position die kommunistische Internationale eingenommen hatte. Diese hatte den Hamburger Aufstand gefördert und unterstützt. Auch später wurde eine internationale Solidarität über viele Jahre mit dem von den Faschisten inhaftierten KPD-Vorsitzenden Ernst Thälmann organisiert.
Die Neugierde auf ein Mehr an der Geschichte der revolutionären Arbeiterbewegung wurde an diesem Abend geweckt. Die Aufführung wurde von vielen Freunden der Geschichtswerkstatt, der Theater-Crew und der MLPD unterstützt – beim Eintritt, dem Getränke Verkauf und Herstellung der Butterbrezeln und Aufräumen. An den Infoständen gab es wissbegierige und lebhafte Diskussionen.